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Der Betriebsleiter 6/2020

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Der Betriebsleiter 6/2020

FERTIGUNGSTECHNIK

FERTIGUNGSTECHNIK Zukunftsszenarien Die Werkzeugmaschinen-Welt im Jahr 2040 20 Jahre in die Zukunft zu schauen, ist aufgrund der rasanten Innovationsprozesse kaum verlässlich möglich. Aber wagen wir ein Experiment! Zwölf Thesen zur Zukunftsentwicklung der Werkzeugmaschinen-Welt mit Blick auf Menschen, Maschinen und Märkte – erarbeitet von einem Expertenkreis des VDW. 20 Der Betriebsleiter 06/2020 www.derbetriebsleiter.de

RUBRIZIERUNGSEBEBE 2 I RUBRIZIERUNGSEBENE 1. Heutige Barrieren in der Kommunikation zwischen Mensch und Maschinen sind überwunden. Sprach- und Gestenbedienung sowie maschinelle Synchronübersetzung sind etabliert. 2. Multisensorische Rückkopplungen erlauben in Kombination mit Virtual Reality die Ausführung schwieriger und komplexer Tätigkeiten auch über große Distanzen hinweg. Auch die Facharbeiterausbildung bedient sich dieser Methoden, und es existieren erste Lösungen zur künstlichen Erweiterung unserer kognitiven Fähigkeiten. 3. Bildungsavatare bündeln branchenübergreifendes Erfahrungswissen und stellen es situativ zur Verfügung. In Kombination mit Methoden der künstlichen Intelligenz entstehen neue Kompetenzprofile. 4. Akademische Ausbildung ist ortsunabhängig verfügbar. Deren Qualität ist nicht länger vom Standort bestimmt und es sind neue Zentren des Wissens auch in Regionen mit geringer Industrialisierung und Forschungshistorie entstanden. Lebensqualität ist das Auswahlkriterium geworden. 5. Begrenzungen früherer Steuerungsarchitekturen haben sich aufgelöst. Rechenleistung ist ohne Limit verfügbar. Die Steuerungstechnik basiert auf offenen Plattformen, auf denen Maschinenfunktionen als konkurrierende »Apps« gehandelt werden. 6. Fertigungsprozesse werden über selbst-optimierende Regelkreise auf Basis omnipräsenter Sensorik vom ersten Teil an am Optimum gefahren. Dabei wird auf den Erfahrungshorizont einer gesamten Maschinen-Community zurückgegriffen. 7. Generative Fertigungsverfahren ermöglichen eine Produktion von Teilen am Ort des Bedarfs, just-in-time. Aus dem gewerblich/industriellen Bereich sind sie nicht mehr wegzudenken. 8. Humanoide Roboter und Assistenzsysteme sind Commodity und darüber zum Kernprodukt des Maschinenbaus geworden. Sie unterstützen in 50 % der Unternehmen als Co-Worker den Menschen oder führen eigenständige Aufträge mit eingeschränkt flexiblen Entscheidungskompetenzen aus. 9. Technologiebeherrschung und Intralogistik sind für die Hersteller von Produktionssystemen zu den entscheidenden Erfolgsfaktoren geworden. Die Entwicklung der Systeme steht im Vordergrund. Produktion und Montage bleiben nicht zwingender Teil des Geschäftsmodells. 10. Es besteht eine »Share Economy« mittelständischer Hersteller für Produktion, Montage und Service, um die internationale Marktpräsenz zu verstärken. 11. Erwerb von Produktionsmitteln tritt in den Hintergrund. Freie Produktionskapazitäten werden am Markt gehandelt. Kollaborationsplattformen lassen Unternehmensgrenzen durchlässig werden, und Produktionsaufträge werden in erheblichem Umfang automatisiert über Internet-Broker gehandelt. 12. Die einzelne Werkzeugmaschine hat an Bedeutung verloren. Die Einbindung in das Ecosystem der Kunden ist in den Vordergrund gerückt. Selbst komplexe Produktionssysteme können online konfiguriert und geordert werden. Bilder: Adobe Stock/panuwat/xiaoliangge/ chiradech; Deutsche Messe www.vdw.de www.derbetriebsleiter.de Der Betriebsleiter 06/2020 21

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