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Der Betriebsleiter 6/2019

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ERP im Wandel Das Ende

ERP im Wandel Das Ende einer Ära? Das Smartphone ist gut zehn Jahre alt. Die heute gebräuchlichen ERP-Systeme sind im Durchschnitt 12 Jahre alt. Mit einem zehn Jahre alten Smartphone möchte heute niemand auftreten. Aber mit einem 12 Jahre alten ERP-System? Industrie 4.0 und IoT, Digitalisierung und digitale Transformation sowie künstliche Intelligenz, unternehmensübergreifende Kooperationen und völlig neue Geschäftsmodelle kündigen einen radikalen Wandel an. Diesen Wandel müssen nicht nur die Anwender vollziehen, sondern auch die IT-Lieferanten. Als vor rund 50 Jahren in Berlin von einer AEG-Ausgründung die ersten Produktions-Planungs- und -Steuerungssysteme als Standard programmiert und dann auch noch mit betriebswirtschaftlichen Komponenten zu ersten ERP-Lösungen vereint wurden, begann für Industrie und Handel tatsächlich eine neue Ära. Wer die neuen Möglichkeiten der Informationstechnologie frühzeitig für sich zu nutzen wusste, war seinen Marktbegleitern stets eine Nasenlänge voraus. Allerdings wurde die Nase immer kürzer, denn die Möglichkeiten der verschiedenen ERP- und sonstigen Business-Systeme erschienen immer gleicher. Das ist wie mit dem Rad: Wenn es alle haben, dreht es sich auch für alle und nur Nuancen und die Fähig- und Fertigkeiten der Anwender schaffen oft lediglich marginale Vorteile. Muss man also für den Sprung auf die nächste IT-Ebene das Rad neu erfinden? Nicht von ungefähr sagte das Analystenhaus Gartner voraus, dass im Jahr 2020 gut 50 % der IT-Kosten für Integration verbraucht werden, weil – unter anderem bedingt durch die Anforderungen der digitalen Transformation – viel mehr IT-Systeme zusammengeführt werden müssen. Heute Autos: Volker Vorburg, Pressereferent, Cosmo Consult schaut man intensiv nach analogen Prozessen, die man digitalisieren kann, ohne gleich zweckgebundene Prozessoptimierungen damit zu verbinden. Zur digitalen Transformation gehört es, sich über die Prozesse als solche Gedanken zu machen und zu überlegen, wo und wie man die neuen Technologien dazu nutzt, sein Handeln, seine Strukturen, seine Prozesse und sein Businessmodell noch mal zu überdenken. Gartner führte daher den Begriff des Postmodern-ERP-Systems ein und sagte damit so etwas wie ein Ende der klassischen monolithischen ERP-Systeme voraus. Es wird sie auch weiterhin geben, aber zusätzlich ERP-Basis-Systeme, daran angeschlossen viele andere Systeme etwa im HR-, CRM- oder Marketing-Bereich, die nicht einmal vom selben Hersteller stammen müssen. Die Zukunft hat schon begonnen Uwe Bergmann, CEO der Cosmo Consult Gruppe, Europas führendem Microsoft Dynamics Partner, weltweitem Anbieter von End-to-End-Lösungen und Unternehmensberater, sieht das so: „Natürlich ist die Komponente ERP der Kern unseres Geschäfts, aber den muss man heute etwas anders sehen. Wir sagen, alles, was das Business des Kunden ausmacht, ist letztendlich ERP, bestehend aus verschiedenen Komponenten. Aber drum herum gibt es noch die Themen Modern Work Places, Zusammenarbeit, Wissensaustausch oder Social Network. Nicht Social Media, das ist ein eigenes Thema, sondern Digital Networks innerhalb des Unternehmens, die man mit Kunden und Partnern erweitern kann, um Informationen und Wissen auszutauschen oder Dinge zu kommentieren. Das ist heute einfach State of the Art. Ich würde diesen ganzheitlichen Ansatz vielleicht `Plattform ERP` nennen.“ Bergmann weiß, dass ein IT-Partner seine Kunden heute auf zweierlei Weise unterstützen sollte: Er muss moderne, ausgereifte informationstechnologische Werkzeuge bereitstellen, aber zusätzlich eine umfassende und kompetente Beratung anbieten, um seine Kunden zu den Gewinnern der Digitalisierung zu machen. Nach seiner Überzeugung muss die Digitalisierung im Kopf und am Kopf, also der Unternehmensleitung, beginnen. Das erfordert neben der Digitalisierung der analogen Unternehmensprozesse eben auch ein Umdenken der Verantwortlichen, es gehört eine persönliche Transformation dazu. Der Cosmo- Consult-CEO fordert daher einen generellen Change-Prozess, denn: „Effizienz und Produktivität stecken zwar schon in der DNA unserer deutschen Mittelständler, trotzdem lassen sich durch die Digitalisierung noch sehr große Potenziale aufspüren. `Haben wir schon immer so gemacht` wird in der digitalen Zukunft ein Todesurteil sein.“ Daraus folgt zwingend, dass eine kompetente externe Beratung für eine ganzheitliche IT-Strategie zur Existenz- und Zukunftssicherung einen wesentlichen Beitrag darstellt. Im Fokus Effizienz Nachhaltigkeit Sicherheit 32 Der Betriebsleiter 6/2019

SPECIAL I DATENMANAGEMENT ERP allein reicht nicht Eine weitere wichtige Komponente ist das Thema Kultur: Wie schafft man ein digitales Mindset und wie geht man mit den neuen Technologien um, wie fördert man Zusammenarbeit und wie nutzt man Wissensaustausch mit den Technologien, die heute verfügbar sind? Wie schafft man es, schneller auf neue Trends zu reagieren? Kauft man sich heute eine Software, dann ist und bleibt sie so alt, wie sie heute ist. In der Cloud wird sie dagegen kontinuierlich aktualisiert. Ist das Tempo der Veränderungen sehr hoch, muss ich die Frage beantworten, ob ein Update alle zwei, drei Jahre reicht oder ob man besser auf dem Laufenden bleibt. Letztlich gibt es im Business nur einen Sieger: den, der den Auftrag bekommt. Es geht also um mehr als ERP-Systeme und daher ist Beratung mit entsprechendem IT-Background und technischer Expertise wie von Cosmo Consult erste Wahl, um etwa in Industrie, Dienstleistungsgewerbe oder E-Commerce zeitgemäße IT- Strukturen zu schaffen und zukunftsorientierte digitale Plattformen aufzubauen. „Wir können die neuen Technologien anbieten und die Orchestrierung dieser Technologien und wir können Beratung und Hilfestellung bei wirklich allen neuen Themen leisten. Aber die Erkenntnis und der Wille müssen vom Kunden kommen. Für Kunden, denen die neuen Ansätze nicht behagen, betreiben wir weiterhin klassisch das ERP- System, aber je später man mit der digitalen Transformation beginnt, desto schwieriger wird es, weil die anderen schon vorgeprescht sind und man nur noch hinterher hastet. Und ich glaube, dass man sich dem Wandel der Geschäftswelt und der Gesellschaft langfristig nicht wird entziehen können“, ist Bergmann überzeugt. Dazu gehört es dann auch, mit Traditionen zu brechen, alte Zöpfe abzuschneiden. Bestimmte Produkte, eben noch traditionell im Angebot, passen plötzlich nicht mehr ins Portfolio. Oder man zieht sich aus bestimmten Bereichen zurück, um woanders mehr zu investieren. Self Disruption ist ein weiteres Buzzword, sich also ein eigenes Konkurrenzprodukt schaffen, etwa ein digitales Pendant zu einem bisherigen Produkt, und sich selbst Konkurrenz machen, bevor es ein anderer tut. Bergmann sagt schon lange: „Im Silicon Valley und auf der ganzen Welt sitzen gut ausgebildete junge Leute, die alle nach einer Geschäftsidee suchen, dein Geschäftsmodell zu digitalisieren und dich aus dem Markt zu drängen.“ Solche Geschäftsmodelle erfordern neuartige Prozesse, die die Entwickler von Standardsoftware vor Probleme stellen, denn Individualprogrammierungen werden im Konkurrenzkampf nicht nur attraktiver, sondern oft auch notwendig, um ein Unternehmen überhaupt vom Wettbewerb zu unterscheiden. Wandel, aber nicht mit der Brechstange Ein Unternehmen braucht heute als IT- Partner also jemanden, der sowohl etwas von der Technologie als auch von Wirtschaftsstrategie, Wirtschafts- und Unternehmenspolitik, von Unternehmenskultur sowie von Menschen versteht. So bietet Cosmo Consult neben der umfassenden kompetenten Beratung eine lückenlose Bereitstellung von Daten über die gesamte Value Chain als End-to-End-Lösung und ergänzt dieses Angebot neben speziellen Branchen-Lösungen mit weiteren Zusatzlösungen, um die Nutzung noch weiter zu verbessern. Dazu gehört auch das Firmenmotto „Business-Software für Menschen“. ffizienz und Produktivität stecken E zwar schon in der DNA unserer deutschen Mittelständler, trotzdem lassen sich durch die Digitalisierung noch sehr große Potenziale aufspüren. `Haben wir schon immer so gemacht` wird in der digitalen Zukunft ein Todesurteil sein. Uwe Bergmann, CEO der Cosmo Consult Gruppe „Für uns ist es wichtig, bestimmte menschliche Grund-Skills zu nutzen und ihnen gerecht zu werden, etwa Begeisterungsfähigkeit oder Neugier. Wir wollen Menschen inspirieren, Unternehmen erfolgreicher zu machen“, so Bergmann. Der Wandel, den die neuen Technologien erfordern, lässt sich natürlich nicht in einer Art Urknall umsetzen. Aber man muss Entscheidungen treffen: Will man vorweg gehen oder wartet man ab, was unter Umständen vielleicht künftig relevant wird? Auch in diesem Punkt sollte ein Unternehmen kompetente externe Hilfe beanspruchen. Die könnte mit einem Digitalisierungscheck beginnen, mit dem sich der digitale Status eines Unternehmens feststellen lässt. „Zu unseren Angeboten gehört außerdem Digital Ambition, womit man definieren kann, was mit der Digitalisierung erreicht werden soll und eine Roadmap zum Erreichen dieser Ziele“, so der Cosmo-Consult-CEO. Das alles gibt Hilfestellung für die Entscheidungsfindung, denn ein Umdenken – persönlich und im Unternehmen – ist nichts für die Brechstange. Bilder: Shutterstock www.cosmoconsult.com Der Betriebsleiter 6/2019 33

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