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Der Betriebsleiter 3/2016

Der Betriebsleiter 3/2016

DATENMANAGEMENT I

DATENMANAGEMENT I SPECIAL Industrie 4.0 „human“ IT-Werkzeuge für die Smart Factory Burkhard Röhrig Ohne Zweifel bringt die vierte industrielle Revolution neue Anforderungen an Produktionssysteme, Maschinen und Menschen mit sich. Sämtliche am Produktionsprozess beteiligten Komponenten wie auch der Mensch werden miteinander vernetzt. Kommunikation und damit Information ist Produktionsfaktor. Darüber hinaus wird ein Höchstmaß an Transparenz notwendig. Hier sind IT-Werkzeuge wie MES und Workforce-Management- Lösungen wichtige Hilfsmittel. Burkhard Röhrig, Geschäftsführer der GFOS und Vorstandsvorsitzender des VDMA Fachverbands Software Die Anforderungen an die Produktion der Zukunft sind sehr hoch, denn die Märkte werden immer volatiler, die Anzahl der global agierenden Marktteilnehmer wächst und Produkte müssen immer kundenspezifischer ausgerichtet sein. Gleichzeitig sind die Erwartungen an Niveau und Qualität der Produktion hoch. Dies erfordert flexiblere, reaktionsfähigere Produktionssysteme und auch Mitarbeiter. Das Internet hält Einzug in die Fabrikhallen: Produzierende Unternehmen werden ihre Betriebsmittel zukünftig weltweit vernetzen und es werden die sogenannten Smart Factories entstehen. Zu den Technologien der Industrie 4.0 zählen cyber-physische Systeme, aber auch aktuelle technische Entwicklungen wie zum Beispiel die Nutzung von mobilen Endgeräten. Produktionsdaten von besonders hoher Qualität Durch eine umfangreiche Ausstattung der Produktion mit Sensorik und durch die durchgehende Vernetzung ermöglicht die vierte industrielle Revolution Produktionsdaten von besonders hoher Qualität. Es entsteht ein echtes Abbild des aktuellen Produktionsgeschehens. Dies wiederum ist eine wesentliche Voraussetzung für eine neue, dezentrale und echtzeitfähige Prozesssteuerung. Nur so können komplexere 36 Der Betriebsleiter 3/2016

www.industrie-service.de Organ des Forums Mobile Maschinen im VDMA Antriebe und Antriebselemente: Ventilmodul ermöglicht rückgewinnung potenzieller energie Interview: branchenspezifische magnetostriktive Positionssensoren in der mobilhydraulik zubehör: Kabeltrommel ohne Schleifring in der Fahrerkabine angekommen MOM_AG_2012_06_0U1 1 05.12.2012 16:21:13 77221 2012 NEW SLETTER NEW SLETTER Entscheidungen in einem kundenindividuellen Produktionsumfeld dezentral getroffen werden. Diese Dezentralisierung verlangt eine aktuelle Datengrundlage und eine schnelle Kommunikation, um übergreifende Abläufe und Prozesse zu steuern. Bei aller Dezentralität, die Teil des Industrie-4.0-Konzepts ist, ist es dennoch sinnvoll, eine zentrale Instanz zur Koordinierung und Synchronisation einzurichten. So können MES-Systeme bereits im Hier und Jetzt die Brücke in die Zukunft bauen und als virtuelle Ebene zum Teil schon jetzt Konzepte vorwegnehmen, die essentiell für Industrie 4.0 sein werden. MES entlastet von Routinetätigkeiten Schon heute profitieren MES von einer hohen Erfassungsdichte. Ob es um die Vernetzung geht, die Anreicherung von Produkten um ihre Produktinformation oder um die dezentrale Steuerung der Produktionselemente – MES kann jetzt schon emulieren, was für eine flexible Produktion der Zukunft Zudem wandelt sich die Rolle von Beschäftigten in den Smart Factories. Das Konzept von Industrie 4.0 führt zu veränderten Arbeitsprozessen und -inhalten. Dies wiederum bietet Arbeitnehmern Chancen für eine stärkere Selbstentfaltung und Eigenverantwortung. Flexible Arbeitszeitmodelle tragen dazu bei, dass engagierte, interessierte Mitarbeiter die Möglichkeit haben, sich fortlaufend weiterzubilden. Ein Thema, das im Umfeld des demografischen Wandels eine wichtige Rolle spielt. Vor dem Hintergrund eines drohenden Fachkräftemangels kann auf diese Art und Weise die Produktivität und damit das Know-how und die Kreativität von älteren Mitarbeitern für das Unternehmen länger erhalten bleiben. Darüber hinaus kann mit Hilfe eines umfassenden Workforce­ Managements dem Trend zur Mehrgenerationenbelegschaft Rechnung getragen werden, indem bei der Planung der Mitarbeiter auf altersgemischte Teams geachtet wird, um einen Wissenstransfer von älteren, erfahrenen Mitarbeitern an die jüngere Generation zu gewährleisten. Workforce- Der E-Mail-Service für Produktionsverantwortliche und technische Führungskräfte in der produzierenden Industrie. Aktuelle und anwendungsorientierte Informationen rund um die Themen Fertigungs technik, Montage- und Handhabungstechnik, Betriebs technik und Intralogistik. 6 Dezember Gute IT-Lösungen sollten Unternehmen dabei unterstützen, sowohl die Wirtschaftlichkeit als auch die Interessen der Mitarbeiter im Blick zu behalten mobiles Automationskonzept: ergonomie und bedienfreundlichkeit sind notwendig ist und ist zumindest der erste Schritt in die richtige Richtung. Denn Ziel eines MES ist es, die Produktion zu straffen und die Organisation zu optimieren. Eine weitgehend papierlose Abwicklung zahlreicher Abläufe sorgt für effektives Produktionsmanagement. Durch die erreichte Transparenz sind der aktuelle Zustand der Produktionsmittel und Aufträge jederzeit und überall abrufbar. Die dispositive Ebene wird von Routinetätigkeiten entlastet und schafft so eine Konzentration auf Kernaufgaben. Rolle der Mitarbeiter wandelt sich Auch im Umfeld von Industrie 4.0 muss der Mensch wichtigste und entscheidende Instanz bleiben. Schließlich bringen die qualifizierten Mitarbeiter ihre langjährige Erfahrung sowie ihre Kreativität und Flexibilität in die verschiedensten Prozesse ein. Verantwortliche Mitarbeiter nutzen zukünftig verstärkt mobile Endgeräte, um stets informiert zu sein und so schnell und effizient fundierte Entscheidungen treffen, sowie – in Echtzeit und standortunabhängig – in die Produktion eingreifen zu können. Management Systeme mit integrierter Zeitwirtschaft und Personaleinsatzplanung unterstützen dabei, diese Anforderungen zu erfüllen und den Mitarbeitern eine gute Work-Life-Balance zu ermöglichen. Fazit Umfassende MES und Workforce-Management-Lösungen enthalten also jetzt schon zahlreiche Werkzeuge, die bedarfsgerecht und passgenau bei der Planung und Steuerung sowie Überwachung und Analyse von Produktionsprozessen unterstützen. Außerdem ergeben sich aus dem Konzept der Industrie 4.0 viele Anknüpfungspunkte zu den neuen Herausforderungen, die mit dem demografischen Wandel einhergehen. www.gfos.com Im Fokus Effizienz Sicherheit Nachhaltigkeit Jetzt kostenlos anmelden! ERSCHEINT MONATLICH http://bit.ly/News_VFV

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