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Der Betriebsleiter 9/2019

Der Betriebsleiter 9/2019

FERTIGUNGSTECHNIK

FERTIGUNGSTECHNIK SPS-Projekte sichern und versionieren Datenmanagementsystem als unverzichtbares Instrument des Betriebsengineerings 01-03 Die Anlagen bei Warsteiner sind stark vernetzt; steht eine Maschine, droht umfassender Stillstand. versiondog hilft, Fehler schnell zu lokalisieren und die Anlage wieder zum Laufen zu bringen „Schon damals haben wir nach einer Möglichkeit gesucht, SPS-Projekte zu sichern und diese dann auch zu versionieren.“ Zunächst hatte man in einem Teilbereich der Produktion begonnen, für jede SPS die jeweils aktuellsten Daten zu speichern. Nach und nach erstreckte sich das Versionsund Datenmanagement auf immer mehr Bereiche bis hin zur Abfüllung: „Heute ist das gar nicht mehr wegzudenken. Das Ergebnis der zentralen Datenablage ist eine vollständige Änderungshistorie, die die standortübergreifende Arbeit von rund 60 Usern abbildet“, sagt Wenthaus. Denn neben der Brauerei in Warstein ist noch eine weitere Brauerei der Unternehmensgruppe in versiondog integriert. Zukünftig soll auch die Verwaltung der SPS-Programme aller anderen Standorte zentral in Warstein erfolgen. Keine Zeit verlieren Vorbeugende Instandhaltung ist bei der Warsteiner Brauerei schon lange gut geübte Praxis. Und trotzdem gibt es unvorhergesehene Wartungseinsätze. Was dann äußerst hilfreich ist: Der aktuellste Softwarestand für jede SPS ist zentral abgelegt. Hier geht keine Zeit mit Suchen verloren und die Daten stehen für das Wieder anfahren zur Verfügung. Autoren: Silke Glasstetter, Head of Marketing, Auvesy GmbH, Dipl.-Ing. Thomas Wenthaus, Betriebsengineering Prozessleittechnik, Warsteiner Brauerei Dipl.-Ing. Thomas Wenthaus arbeitet bei dem sauerländischen Familienunternehmen Warsteiner in der Abteilung Betriebsengineering. „Die Automatisierer“, wie Wenthaus seine Abteilung liebevoll nennt, betreuen die bestehenden Prozessanlagen für den Bereich Leittechnik, optimieren Abläufe und entwickeln neue Prozessabläufe in Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen, wenn es um Anlagenerweiterungen oder neue Projekte geht. Zur Betreuung der Prozessanlagen gehören selbstverständlich die Wartung von Anlagen und das Wiederanfahren von Maschinen oder Anlagenabschnitten. Für unterschiedliche Betriebsabschnitte hatten die Instandhalter jeweils eigene Sicherungen angelegt und den Zugriff unterschiedlich organisiert. Längst sind die Mitarbeiter auf die Versionierungslösung versiondog umgestiegen. Wenthaus hat sogar schon mit der Vorgängerversion „VersionWorks“ gearbeitet: Ist eine solche Software kosteneffizient? Als Antwort schildert Wenthaus ein Szenario aus seinem Arbeitsalltag: „Wir haben unsere Maschinen stark vernetzt. Steht eine Maschine, stockt unter Umständen die ganze Abfüllung.“ Kosteneffizient sei es, keine Zeit zu verlieren. „Dank versiondog sind wir in der Lage, Fehler viel schneller zu lokalisieren und die Anlage wieder zum Laufen zu bringen.“ Konkret beziffern lasse sich die zeitliche Einsparung nur schwer, sagt Wenthaus, weil es immer davon abhänge, wo der Fehler auftrete. Aber: „Mit versiondog haben wir ein super Hilfsmittel.“ Das gilt in gleichem Maß für die eingesetzten Roboter. „Ein falscher Datensatz und die Abstimmungs- und Parametrierarbeit, vielleicht von Wochen, ist dahin“, sagt Wenthaus. „Dann langt der Roboter daneben.“ Auch die Einstelldaten von Verpackungsmaschinen sind Millimeterarbeit. „Das Schöne bei versiondog ist, dass man weiß, welche Datensätze wann gesichert wurden und wer was wo und warum geändert hat.“ Über ein zentrales Leitsystem wird die gesamte Produktion gesteuert, was insbesondere in der Abfüllung eine Herausforderung ist, denn hier gibt es vergleichsweise viele einzelne Maschinen, die jedoch mitei- 24 Der Betriebsleiter 9/2019

FERTIGUNGSTECHNIK Auf den Punkt gebracht Mit versiondog bietet Auvesy eine Lösung für das sichere Versions- und Datenmanagement in der industriellen Automatisierung an und unterstützt Anwender dabei, Daten zentral zu verwalten und zu sichern. Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen setzen versiondog für das Datenmanagement von SPSen, CNCs, SCADA- Systemen, HMIs, Antrieben und Robotern ein. Sie profitieren von einer hohen Anlagenverfügbarkeit, Reduzierung von Stillstandzeiten und einer durchgängigen Strategie für Datensicherheit und Disaster- Recovery. 04 Anhand der Änderungshistorie lässt sich mit versiondog übersichtlich erkennen, wer wann was wo und warum geändert hat n ander vernetzt sind. Alle Daten werden gesammelt und ausgewertet. Das hat für die Instandhalter praktischen Nutzen. Über eine statistische Auswertung lassen sich Schwachstellen finden und die Ursache von Ausfällen konsequent abstellen. Prozessdaten werden generell über das Prozessleitsystem verarbeitet und ausgewertet. Schneller Re-Start In der Prozesstechnik der Brauerei gibt es keinen Bypass zur Absicherung. Der erfahrene Thomas Wenthaus betont, dass die Datensicherung und Versionierung für einen schnellen Re-Start unverzichtbar sei. Alle Steuerungen werden via versiondog gesichert. Tritt bei einer Baugruppe ein Fehler auf oder fällt sie gar aus, wird nicht lange repariert, sondern 1:1 ausgetauscht, der entsprechende Softwarestand vom Server gezogen, aufgespielt – und die Station oder Anlage läuft direkt wieder. Das erfordert ein gewisses Maß an Disziplin bei Änderungen und Anpassungen einer SPS: „Einige Kollegen mussten sich schon daran gewöhnen. Als sie gemerkt haben, dass es total klasse ist, zentral und damit auf einheitliche Projektdaten zugreifen zu können, war versiondog akzeptiert.“ Die Server-Client-Architektur erlaubt es, sich mit jedem beliebigen Programmiergerät anzudocken und über den zentralen Server auf die benötigte Datei oder Softwareversion zuzugreifen. Das Arbeiten mit versiondog sei sehr einfach und übersichtlich – nicht zuletzt weil Projekte nicht so einfach gelöscht werden können. Hakt es dennoch einmal und reicht die eigene Erfahrung nicht aus, „gibt es ja die Support- Hotline bei Auvesy, wo man uns immer schnell hilft.“ Allerdings sagt Thomas Wenthaus auch: „Wir haben jedoch kaum Probleme. Das System läuft sehr stabil.“ Zusätzliches Hilfsmittel für die Elektriker und Automatisierer: Neben Projektierungsdaten werden auch Excel-Dokumente versioniert, beispielsweise sind Datenlisten und Vernetzungspläne im System abgelegt. Zu jeder Zeit kann man sich den entsprechenden Detailplan runterladen, Anschlussdetails beispielsweise einer Bus- Komponente anschauen und ist so in der Lage, eine Anlagenstörung schnell und ohne zusätzliche Hilfe zu beheben. Je nach Prozessrelevanz der Steuerungen werden Backups gezogen. Nicht alle SPS werden täglich gesichert. Pro Tag sind es etwa 40 Abzüge, pro Woche aber dann doch zwischen 300 und 400. Mit dem „UserClient“ lassen sich die entsprechenden Versionen verwalten und auch Projekte anlegen. „Diese Oberfläche ist unser täglich Brot“, sagt Wenthaus. Er selbst hat aber immer auch den „ReportClient“, der bei der detaillierten Fehlersuche hilft, im Blick. Als Ad­ ministrator für den Bereich Prozessleittechnik arbeitet er zudem regelmäßig mit dem „AdminClient“, um z.B. die automatischen Backups und die Benutzerverwaltung zu konfigurieren. versiondog erlaubt die Vergabe ganz unterschiedlicher Zugriffsrechte, je nach Anlagenabschnitt, aber auch nach Entscheidungshierarchie. Auch die Zusammenarbeit mit Fremdfirmen, z.B. bei Anlagen erweiterungen, läuft dank versiondog und dem so genannten „Lieferanten- Check-Out“ reibungslos. Jeder berechtigte User kann diese Funktion ausführen. Steuerungen auf jeden Fall vernetzt Eine entscheidende Konsequenz hat die Arbeit mit versiondog nach Jahren schon, auch wenn es rückblickend vielleicht banal klingen mag: Das Betriebsengineering achtet bei neuen Projekten oder Anlagenteilen darauf, dass die Steuerungen auf jeden Fall vernetzt werden. Wenthaus: „Für unsere Abläufe ist es äußerst vorteilhaft, wenn wir jederzeit den gleichen Wissensstand haben. Die Vernetzung sorgt dafür, dass wir problemlos vom Büro aus die aktuellen Projektstände abrufen und bearbeiten können. Das schont unsere Ressourcen und spart Zeit.“ www.auvesy.de Der Betriebsleiter 9/2019 25

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