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Der Betriebsleiter 9/2015

Der Betriebsleiter 9/2015

BETRIEBSTECHNIK

BETRIEBSTECHNIK KOMMENTAR Dem Sitzen das Laufen beibringen Bewegung als Produktivfaktor begreifen! Seit über 150 Jahren widmet sich die Ergonomie der Aufgabe, die Arbeitswelt an den Menschen anzupassen, um dessen Leistungsfähigkeit und Gesundheit zu erhalten und gleichzeitig die Produktivität zu steigern. Gerade was das Thema Sitzen angeht, gibt es aktuell neue Erkenntnisse. Burkhard Remmers, Internationale Kommunikation, Wilkening + Hahne GmbH+Co. KG, Bad Münder Ob in Betrieb oder Verwaltung, Ergonomie ist seit Jahrzehnten auf Entlastung, Bewegungs- und Reizreduktion ausgelegt. Cockpit-Organisation, Greifräume und Eliminierung von Störfaktoren bestimmen die Strategie. Der unternehmerische Vorteil: Im geläufigen Verständnis können damit u. a. „unproduktive“ Wegezeiten aus den Prozessen eliminiert werden. Dank technischem Fortschritt ist der Bewegungsraum zur Erledigung der Arbeit inzwischen vielerorts auf die Größe eines Mouse-Pads, einer Tastatur oder auf das Display des Smartphones reduziert! Das Problem: Die Muskulatur als größtes Stoffwechselorgan wird nur über Bewegung stimuliert. Fehlen die Be wegungsreize, dann werden die Muskeln unterversorgt, die Stoffwechselrate sinkt, der gesamte Organismus fährt auf Sparflamme und langfristig werden Gelenke, Knochen und Immunsystem geschädigt. Prof. Ingo Froböse, Leiter des Zentrums für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln, erläutert, warum die körperliche Entlastung inzwischen zum Bumerang geworden ist: „Ein lebendiger Organismus basiert auf dem Prinzip von Reiz und Reaktion. Alle biologischen Kompetenzen benötigen Reizsetzungen, um aktiviert zu werden. Ohne solche Herausforderungen verkümmern die Fähigkeiten, über die wir verfügen.“ Bei über 80 % der Rückenpatienten sei inzwischen Unterforderung die Hauptur sache der Beschwerden. US-amerikanische Forscher haben herausgefunden, dass Bewegungsmangel für bis zu 10 % der weltweiten Fälle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Brust- und Darmkrebs verantwortlich ist, und auch die zunehmenden depressiven Erkrankungen werden damit in Verbindung gebracht, weil die Stresshormone bei einer schlechten Stoffwechselrate nicht mehr richtig abgebaut werden. Ganz offensichtlich ist aus der hilfreichen Entlastung eine komatöse Unterforderung geworden, bei der die biologisch notwendigen Minimalaktivitäten nicht mehr erreicht werden. Damit werden einseitig auf Verdichtung ausgelegte Organisationskonzepte und die haltungsorientierte Ergonomie zum Teil des Problems: Sie schwächen die Muskulatur, verhindern Haltungswechsel und reduzieren die mentale Performance. Wie schwer es ist, sich von überkommenen Wahrheiten zu verabschieden, zeigt das Beispiel Sitzen: Seit langem ist unstrittig, dass häufige Bewegungen und Haltungswechsel entscheidend sind für gesundes Sitzen. Gleichzeitig aber wird noch immer die Idee der „richtigen“ Sitzhaltung propagiert und eine korsettähn liche Körperanpassung für maximale Entlastung vermarktet … Was bedeutet das für die Ergonomie? Biologisch betrachtet ist jede Sitz- und Arbeitshaltung, die der Körper schmerzfrei einnehmen kann, richtig und wichtig, vorausgesetzt sie wird häufig verändert. Je vielfältiger und natürlicher die Bewegungen, desto besser werden Stoffwechsel, Körperkompetenzen und nicht zuletzt die geistige Leistungsfähigkeit aktiviert. Neue 3D-dynamische Sitzkonzepte etwa bringen dem Sitzen das Laufen bei: Sie mobilisieren die Hüfte als Kraft- und Bewegungszentrum, stimulieren die tiefe Rückenmuskulatur und aktivieren große Muskelschlingen von den Fußgelenken bis zum Schultergürtel. Studien zeigen: Sofern sie körperkonform ausgelegt sind, fördern sie „Neue 3D-dynamische Sitzkonzepte fördern nicht nur Gesundheit und Wohlbefinden, sondern auch die Konzentrationsleistung“ nicht nur Gesundheit und Wohlbefinden, sondern auch die Konzentrationsleistung, so dass sich ein ohnehin überschaubarer Mehrpreis bereits innerhalb kurzer Zeit rechnet. – Von den langfristigen Einsparungen durch Fehlzeitenreduktionen ganz zu schweigen. Um die biologisch erforderlichen Bewegungen in die Arbeitswelten zurück zu bringen, brauchen wir neue Leitbilder: Diversität statt Standardisierung, Entzerrung statt Verdichtung, Anreicherung statt Reduktion, Dynamik statt Statik, Begegnung statt Trennung … Bewegt Euch, Mitarbeiter, heißt das Gebot der Stunde – nicht nur im übertragenen Sinn! www.wilkhahn.com 44 Der Betriebsleiter 9/2015

Hilfe beim Umstieg auf GHS-Kennzeichnung Die Kennzeichnung von Chemikalien (Stoffe und Gemische) ist in der Vergangenheit in vielen Ländern teilweise unterschiedlich und uneinheitlich vorgenommen worden. Das hatte auch direkte Auswirkungen auf den Umgang und die Lagerung dieser Substanzen. Das weltweit einheitliche "Globally Harmonized System of Classification and Labelling of Chemicals" (GHS) ist nun für Europa in Form der CLP-Verordnung (CLP steht für Classification, Labelling and Packaging) am 1. Juni auch für Gemische verbindlich in Kraft getreten. Denios unterstützt seine Kunden und Geschäftspartner mit der kostenlosen GHS-Umsteigehilfe. Alle wichtigen Änderungen, die neuen GHS-Symbole inkl. der dazugehörigen Hinweise (H-Sätzen) sind in der kostenlosen GHS-Umsteigehilfe zusammengefasst. Diese kann direkt unter www.denios.at/GHS heruntergeladen werden. Darüber hinaus findet sich ein umfangreiches Sortiment an GHS-konformen Schildern und Etiketten im aktuellen Katalog und Online-Shop von Denios, um die Umstellung zu erleichtern. www.denios.de BAUREIHE FK KOMPAKT-HUBTISCH MIT EINFACHSCHERE, UNIVERSELL EIN- SETZBAR Mehr Sicherheit bei Podestleitern Die neue Podestleiter 515/516 von Euroline verfügt über ein Bowdenzug-System mit Sicherheits-Bedienhebel, dass vor allem die Arbeitssicherheit erhöht. Beim Loslassen des Hebels durch den Bediener kehrt die Podestleiter automatisch in ihre Ausgangsstellung zurück. In dieser Position haben alle vier Holme vollen Bodenkontakt. Das gewährt erhöhte Sicherheit, denn auch bei Lastwechseln ist kein Kippen mehr möglich. Anders als bei herkömmlichen, mit Federrollen ausgestatteten Modellen tritt ein leichtes Verrutschen und Schwanken, z. B. durch Gewichtsverlagerungen, nicht auf – die Leiter steht stabil. Ein manuelles Feststellen der Lenkrollen ist nicht erforderlich. Die schlanke Standbreite ermöglicht Arbeiten auch zwischen eng zusammenstehenden Regalen. Stufen mit einer Tiefe von 180 Millimetern erhöhen den Komfort beim Aufstieg, oben misst das Podest 620 × 720 Millimeter. Die maximale Belastbarkeit beträgt 150 Kilogramm. Der Hersteller bietet die Podestleiter in zwei Ausführungen an: Typ 515 ist einseitig begehbar, Typ 516 zweiseitig. BAUREIHE FK KOMPAKT-HUBTISCH MIT DOPPELSCHERE, KURZE PLATT- FORM, HOHER HUB www.euroline-leitern.de Höhenverstellbarer Werktisch für Produktion, Lager, Labor, … Manuelle Tätigkeiten erfordern eine ergonomische Arbeitsplatzeinrichtung. Der von dem Meerbuscher Hersteller Inwerk entwickelte und in Deutschland hergestellte Werktisch Masterlift bietet einen Höhenverstellbereich von 625 bis 1275 mm und ist stufenlos auf unterschiedlichste Arbeitssituationen einstellbar. Per Knopfdruck lässt er sich auf das gewünschte Niveau fahren. Praktisch unbegrenzt sind die Einsatzfelder des rund 75 Kilogramm schweren Werktisches. Die Tragkonstruktion aus 8 mm Stahlplatten und einer 25 mm starken melaminharzbeschichteten Gütespanplatte kann mit zahlreichen Werkzeugen und Hilfsmitteln bestückt werden. Mit der Breite von 1600 bzw. 1800 mm und 800 mm Tiefe bietet sie eine großzügige Arbeitsfläche. Unter der Platte sorgt der Kabelkanal für eine saubere Leitungsführung. Falls ein Rechner zum Arbeitsplatz gehört, hält ihn der PC-Halter sicher im Griff. www.inwerk-bueromoebel.de BAUREIHE FE STANDARD FÜR EUROPALETTE Eckendorfer Straße 115 D- 33609 Bielefeld FON +49.(0)521.78 06-0 FAX +49.(0)521.78 06-110 verkauf@flexlift.de www.flexlift.de Der Betriebsleiter 9/2015 45 FLEXLIFT_Anzeige_131114.indd 2 18.11.14 12:42 Flexlift.indd 1 09.03.2015 14:53:32

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