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Der Betriebsleiter 9/2015

Der Betriebsleiter 9/2015

MONTAGE- UND

MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK Passende Spannmittel gesucht Baukasten-System mit vielen Adaptionsmöglichkeiten bringt die Lösung 01 02 Für seine Universalmaschine, eine umgebaute Mori Seiki NZ 2000, war ein Metallbearbeiter auf der Suche nach einem Rundum-sorglos- Spannmittel. Denn die 3-Backenfutter waren zu groß, zu wuchtig und nicht gerade rüstfreundlich. Die Lösung bot das Baukasten- System mit seinen Adaptionsmöglichkeiten von Hainbuch. Mittlerweile hat man alle Maschinen auf Hainbuch-Spannmittel umgestellt. Die HeBa Fertigungstechnik GmbH & Co. KG ist nach einer Insolvenz im Wirtschaftskrisen-Jahr 2009 aus der Firma Paul Henkel GmbH & Co. KG entstanden. Jürgen Balting, der Betriebsleiter bei Paul Henkel war, übernahm die Firma. Die Firma musste zwar komplett umgekrempelt und an die Anforderungen des Marktes angepasst werden. Doch nach und nach hat Jürgen Balting in neue Maschinen, neue Spannmittel und neue Mitarbeiter investiert. Heute ist man bei rund 20 Mitarbeitern und einem überschaubaren, aber hochmodernen Maschinenpark aus acht Drehzentren und drei Bearbeitungszentren angelangt. Damit HeBa seine Kunden, die überwiegend aus der Automobilindustrie kom- men, mit Buchsen für Motoren und diversen anderen Dreh- und Frästeilen versorgen kann, wird im Dreischichtbetrieb gearbeitet. Die Losgrößen variieren dabei zwischen 100 und einer Million Bauteilen. Und das kann nur funktionieren, wenn der Maschinenpark weitestgehend automatisiert ist. Denn für einen kleinen Zulieferbetrieb ist dies enorm wichtig, um so von den hohen Mannkosten herunter zu kommen und flexibel zu bleiben. Natürlich braucht es dafür auch die richtigen Werkzeuge und Spannmittel. Futter werden zum Problem Jürgen Balting hat 2010 die erste neue Maschine bestellt - eine Mori Seiki NZ 2000 DL T2 - und so konfigurieren lassen, wie er sie braucht, nämlich ganz flexibel. Eine automatisierte Maschine, die alles kann, Stangenbearbeitung oder Roboterbearbeitung, eben eine „eierlegende Wollmilchsau“, wie er sagt. Die beiden Spindeln auf der Maschine können autark arbeiten, das heißt Spindel eins kann komplett andere Teile machen als Spindel zwei, sie können aber auch miteinander arbeiten. Die Maschine ist so programmiert, dass je nach Auslastung schnell variiert werden kann. Im April 2011 wurde die Maschine geliefert. Wegen des 80er Durchlasses auf der Hauptspindel hat man sich damals für ein 3-Backenfutter entschieden. Doch als es ans Produzieren ging, stellte sich heraus, dass die Futter nicht optimal waren. „Um an dem Futter kollisionsfrei vorbeizukommen, war die Maschine für ein Futter mit der Größe 01 Das Toplus-Spannfutter mit dem Backenmodul und die Mori Seiki-Maschine haben sich bei HeBa als perfektes Gespann erwiesen 02 Mit seinem Baukasten-System und den vielen Adaptionen hat es Hainbuch in die Maschinenräume der Firma HeBa geschafft 250 ausgelegt. Aber durch die 350er Backenfutter war das natürlich nicht mehr gegeben. Außerdem war das Rüsten umständlich“, erläutert Balting. Alternativen waren gefragt. Balting machte sich auf die Suche. „Für mich war wichtig, dass es optimal passt und es verschiedene Adaptionsmöglichkeiten gibt. Ich wollte nicht immer das ganze Futter runterbauen. Außerdem war an der Maschine nicht so viel Platz, dass man mit einem Kran beikommen konnte, denn durch den Umbau ist der Bearbeitungsraum enger geworden. Somit sind wir bei Hainbuch mit seinem Baukasten-System und den verschiedenen Adaptionen gelandet. Die Vorteile lagen auf der Hand: spannen von außen, innen oder vor dem Futter mit den Baukastenelementen, schnelles Rüsten und einfache Handhabung. Mit die- Im Fokus Effizienz Sicherheit Nachhaltigkeit 12 Der Betriebsleiter 9/2015

MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK ser Bandbreite hat das kein anderer Spannmittelhersteller angeboten“, erklärt er. Alles perfekt aufeinander abgestimmt Bereits im Sommer 2011 wurde die Maschine auf der Haupt- und Gegenspindel mit dem sechseckigen Toplus Spannfutter in der Baugröße 100 ausgestattet. Damit in der Fertigung gleich aus dem Vollen geschöpft werden konnte, wurden die Adaptionen Mando Adapt sowie die Spannköpfe dazugekauft. Für Jürgen Balting funktioniert das Rüsten mit den Spannköpfen viel einfacher als mit den Backen. Seine Meinung dazu: „Selbst wenn die Backen sauber verzahnt sind, muss man immer noch mal nachdrehen, und das ist mühsam. Und mit der Störkontur hatten wir dann auch keine Probleme mehr, denn das Toplus Futter ragte nicht so raus wie das große 3-Backenfutter. Das einzige Manko bei den Spannköpfen war, dass wir mit ihnen nur bis Durchmesser 100 spannen konnten und wir aber auch größere Bauteile hatten.“ Dieses Problem konnte mit dem Backen- Adapter auch gelöst werden, der mann losen Bearbeitung stand also nichts mehr im Wege. Alle Bearbeitungsschritte, vom Fräsen der Kontur, Querbohrungen rein setzen, Schrägbohrungen, innen und außen drehen, Außenkontur drehen, das volle Programm, waren nun ohne große Aufwände möglich. Probleme beseitigt Mit den Hainbuch-Spannmitteln wurden alle Schwierigkeiten ausgemerzt. Die Rüstzeit konnte deutlich minimiert werden, die Störkontur wurde verbessert und es kann mehr Durchlass gefahren werden. Kurzfristige Programmänderungen sind durch das Baukasten-System auch kein Problem Positive Effekte mehr, denn das Wechseln von Außenspannung auf Innenspannung geht sehr schnell. Zudem gibt es weniger Ausschuss und die Qualität der Teile hat sich verbessert. Da die Spannköpfe – anders als beim 3-Backenfutter – geschlossen sind, kommen keine Späne mehr hinein. Ein positiver Aspekt, denn bei HeBa ist das Hauptmaterial zwar Stahl, von Kugellagerstahl über 16CrMo5 bis zu16 MN, aber neben langem Material werden auch verzinktes Material oder Gussmaterialien verwendet. Also eine zusätzliche Herausforderung für das Spannmittel, weil unterschiedliche Späne entstehen, von kurz brechenden Spänen, kleinen Spänen bis zu Fließspänen. Doch die Spannmittel von Hainbuch meistern auch das. Backenmodul der nächsten Generation Mit den Hainbuch-Spannmitteln wurden alle Schwierigkeiten bei HeBa ausgemerzt. Die Rüstzeit konnte deutlich minimiert werden, die Störkontur wurde verbessert und es kann mehr Durchlass gefahren werden. Kurzfristige Programmänderungen sind durch das Baukasten-System auch kein Problem mehr, denn das Wechseln von Außenspannung auf Innenspannung geht sehr schnell. Zudem gibt es weniger Ausschuss und die Qualität der Teile hat sich verbessert. 03 Benjamin Schuh (re.), Außendienstmitarbeiter bei Hainbuch, steht Jürgen Balting, Geschäftsführer bei HeBa, mit Rat und Tat zur Seite Der Backen-Adapter in Kombination mit dem Toplus Spannfutter hat lange gute Dienste geleistet und war eigentlich ausreichend. Doch als 2013 das Backenmodul herauskam, war klar, der Backen-Adapter wird ausrangiert. Weshalb? Das Backenmodul hatte entscheidende Vorteile, und zwar einen größeren Hub beziehungsweise größeren Spannbereich, eine reine Radialspannung, harte Backen und eine Standardverzahnung. Beim Backen-Adapter gab es nämlich keine Standardbacken. Leichter rüsten lässt sich das Backenmodul auch, denn es fallen weniger Arbeitsschritte an. Außerdem sind bei der Bearbeitung eines Teils mit dem Backen-Adapter dann doch Probleme aufgetreten. „Wir haben Bauteile, bei denen wir mit Übergabe in der Maschine fahren. Die Spindel, die das Teil an die andere Spindel übergibt, drückt das Teil leicht gegen die andere Spindel. Und dadurch, dass der Backen-Adapter in Spannrichtung mitgeht, hat man nie einen Anschlag gehabt. Anschlagen mussten wir außen am Teil und an den Backen, es gab keine andere Möglichkeit. Der ganze Spaß hat dann mit Übergabe nicht mehr funktioniert. Wir waren froh, dass die nächste Generation Backenmodul auf den Markt kam, so konnten wir fest dagegen fahren“, berichtet Balting. Von nun an ist auf der Hauptspindel das Toplus Futter mit dem Backenmodul montiert und auf der Gegenspindel das Toplus Futter mit Mando Adapt in dem Durchmesser, der gerade gebraucht wird. Andere Spannmittel sind aus dem Rennen Da Jürgen Balting absolut zufrieden mit den Hainbuch Spannmitteln ist, der Service und die Betreuung auch super funktionieren, wurden 2012 sukzessive alle Maschinen mit Stangenlager mit den Toplus Spannfuttern in der Baugröße 65 ausgestattet. So spart man jetzt bei der Rüstzeit 25 Minuten, denn einen Spannkopf auswechseln und die Maschine wieder einfahren, geht in maximal fünf Minuten vonstatten. Die neu bestellte Mori Seiki NLX Maschine bekommt auf der Haupt- und Gegenspindel auch ein Toplus Spannfutter in der Baugröße 100. Eine Maschine arbeitet sogar mit einem Toplus Carbonfutter. Dass es dazu kam, ist einer Aktion von Hainbuch geschuldet, bei der es das Carbonfutter zum gleichen Preis wie das Stahlfutter gab. www.hainbuch.com www.hako.com 22.–25.09.2015 Halle 1.2, Stand 200 Besuchen Sie uns auf der CMS in Berlin! Sauberkeit ohne Kompromisse Hako GmbH · 23840 Bad Oldesloe reinigungstechnik@hako.com 150481-150206-HAKO-AZ-1-8-RT-SCMB45-J1200_Besch-akt9_CMS.indd Hako.indd 1 1 02.09.2015 05.08.15 11:37:35 09:45 Der Betriebsleiter 9/2015 13

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