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Der Betriebsleiter 5/2016

Der Betriebsleiter 5/2016

GRÜNE PRODUKTION I

GRÜNE PRODUKTION I SPECIAL Mit grünem Beispiel voran Eine nachhaltige Betriebsführung lohnt sich. Umwelt und Ressourcen werden geschont, der Geldbeutel ebenso, dazu kommt ein positives Image. Unternehmen, die mit gutem Beispiel voran gehen, präsentieren wir auf dieser Seite. Nachhaltigkeit tief verankert Günzburger Steigtechnik hat einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Unter dem Titel „Zukunft gestalten, Zukunft erhalten“ zeigt der bayerische Hersteller: Das Unternehmen hat sich gewandelt, die Werte sind geblieben. „Werte wie Regionalität, gegenseitiges Vertrauen, Ressourcenbewusstsein und Produktverantwortung, die bereits im Gründungsjahr 1899 gelebt wurden, sind auch heute noch tief verankert. Die Aufgabe besteht darin, diese traditionellen Werte neu und an die heutige Zeit angepasst in einem modernen, international tätigen Industrieunternehmen zu leben“, erklärt Ferdinand Munk (Bild), Geschäftsführer der Günzburger Steigtechnik. Dass die hohen Ansprüche erfolgreich in die Tat umgesetzt werden, bestätigten jüngst die Prüfer der Gesellschaft Evovadis, die mit ihrem Evaluierungsprogramm das verantwortliche unternehmerische Handeln („Corporate Social Responsibility“, kurz CSR) der Günzburger Steigtechnik untersuchten und dem Unternehmen das CSR-Rating in Silber verliehen. „Mit diesem Ergebnis gehören Sie zu den 30 Prozent der Top-Performer, die von Ecovadis bewertet wurden“, erklärten die Prüfer bei der Übermittlung der Bewertungsergebnisse. www.steigtechnik.de Nachhaltigkeitsmanagement als Zukunftsprogramm Linde Material Handling, Spezialist für Gabelstapler und Lagertechnikgeräte, hat erstmals einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. In dem nach den G4-Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI) erstellten Bericht beschreibt das Unternehmen den Einfluss seiner unternehmerischen Aktivitäten auf Umwelt und Gesellschaft. Die inhaltliche Grundlage der Veröffentlichung liefert das im Jahr 2015 als Pilotprojekt für die gesamte Kion-Group eingeführte Nachhaltigkeitsmanagementsystem sowie die dazugehörige Nachhaltigkeitsstrategie. Wesentliche Ziele dieser Strategie sind zukunftsfähige, sichere und effiziente Produkte, eine effiziente Produktion sowie ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld, wie Sabine Neuß (Bild), Chief Operating Officer, erklärt: „Für uns heißt das z. B. , Energieverbrauch und Emissionen unserer Flurförderzeuge zu senken oder elektrische Servicefahrzeuge einzusetzen, wo es Sinn macht. In der Produktion wollen wir weitere Wege finden, um Energie zu sparen. So haben wir beispielsweise unser neues Werk in Tschechien mit LED-Lampen ausgestattet. Neben ökologischen und wirtschaftlichen Aspekten berücksichtigen wir gleichermaßen auch soziale, Stichwort: Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeiter.“ www.linde-mh.de Minimierung des ökologischen Fußabdrucks Für seinen ganzheitlichen Ansatz zur Minimierung des ökologischen Fußabdrucks von Vakuumtechnik-Produkten hat der Vakuum-Spezialist Schmalz den Deutschen CSR-Preis 2016 gewonnen, einen der renommiertesten Nachhaltigkeitspreise Deutschlands. „Wir freuen uns sehr, dass unser Konzept überzeugen konnte. Wir sehen uns ethisch und moralisch dazu verpflichtet, als Unternehmen einen möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen und wollen damit Verantwortung gegenüber künftigen Generationen übernehmen“, so Wolfgang Schmalz (im Bild links), geschäftsführender Gesellschafter, der den Preis gemeinsam mit Hendrik Bittenbinder, Leiter Marketing Kommunikation, entgegennahm. Als Positiv-Energie-Unternehmen erzeugt Schmalz mehr Energie aus erneuerbaren Quellen, als das Unternehmen selbst verbraucht – der Großteil des Energieverbrauchs bleibt CO 2 -neutral. Ergänzt durch ressourceneffiziente Produktionsprozesse und zahlreiche Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs erwirtschaftet Schmalz ein CO 2 -Guthaben und entlastet damit nachhaltig die Umwelt. Die Kunden profitieren von diesem Ansatz unmittelbar: So ist die CO 2 -Belastung der Produkte wesentlich geringer als die vergleichbarer Produkte am Markt. Sämtliche Maßnahmen rund um das Thema Nachhaltigkeit bündelt das Unternehmen im „Schmalz ecoSYSTEM“, das das Zusammenspiel aus wirtschaftlichem Erfolg, ökologischer Verantwortung und sozialem Engagement symbolisiert. www.schmalz.com 34 Der Betriebsleiter 5/2016

SPECIAL I GRÜNE PRODUKTION Energieeffizienter Industriebau Dem Ingolstädter Automobilhersteller Audi war bei Planung und Bau des neuen Fahrgeländes in Neuburg a.d. Donau Nachhaltigkeit und Energieeffizienz besonders wichtig. Ziel war es, eine CO 2 -neutrale Strom- und Wärmeversorgung auf dem 47 Hektar großen Areal zu gewährleisten. Die Planung der Technischen Gebäudeausstattung vertraute das Unternehmen den erfahrenen Energieexperten von Gammel Engineering aus Abensberg an. Das Ergebnis hat die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. (DGNB) überzeugt: Für die umweltfreundliche Bauweise wurde das Kundengebäude mit der höchsten Auszeichnung der DGNB geehrt. Aus der neuen Energiezentrale wird Wärme, Kälte und elektrische Energie bereitgestellt. Die Verteilung geschieht über ein ausgeklügeltes Infrastrukturnetz. Über einen Anschluss an das Fernwärmenetz der Stadt Neuburg wird zur Wärmeerzeugung auf Abwärme aus der regionalen Glasindustrie zurückgegriffen. Auf dem Audi-Gelände wurde außerdem ein Nahwärmenetz mit einer niedrigen Vorlauftemperatur angelegt, um die gleichzeitige Abwärmenutzung aus dem Prüfstandbetrieb zu ermöglichen; die Effizienz wurde somit auf ein Maximum erhöht. Des Weiteren wurden in der Energiezentrale drei Kompressionskältemaschinen aufgebaut. Durch die Mehrfachnutzung der Anlagen und die Ausnutzung von Synergieeffekten kann eine besonders hohe Wirtschaftlichkeit erreicht werden. Diese Synergieeffekte kommen etwa zur Anwendung, wenn die für die Kältemaschinen vorgesehenen Rückkühler und Kühlbecken auch für die freie Kühlung und für die Reduktion überschüssiger Wärme aus dem Prüfstandsbetrieb verwendet werden. www.audi.de www.gammel.de Für Energieeffizienzprojekt ausgezeichnet Die mittelständische Bauer Unternehmensgruppe aus Weilheim wurde beim Energy Efficiency Award 2015 für die systematische und erfolgreiche Erschließung von Energieeffizienzpotenzialen ausgezeichnet. So konnte Bauer basierend auf einem Energiemanagementsystem den Energieverbrauch um 32 Prozent senken und jährlich 783 Tonnen CO 2 -Emissionen einsparen. Bei der Realisierung der Energieeffizienzmaßnahmen, beispielsweise bei Gebäudeheizung, Beleuchtung oder Druckluft, profitierte das Familienunternehmen vom Erfahrungsaustausch im „Lernenden Energieeffizienz-Netzwerk“ (LEEN) München-Oberbayern. Der internationale Energy Efficiency Award wird im Rahmen der Initiative EnergieEffizienz der dena für herausragende Energieeffizienzprojekte in Industrie und Gewerbe vergeben. Im Fokus stehen dabei besonders wirtschaftliche Energieeffizienzmaßnahmen und deren Übertragbarkeit auf weitere Unternehmen. www.EnergyEfficiencyAward.de www.gruppe.bauergruppe-weilheim.de

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