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Der Betriebsleiter 4/2016

Der Betriebsleiter 4/2016

BETRIEBSTECHNIK 01 Immer

BETRIEBSTECHNIK 01 Immer das richtige Werkzeug: Je nach Applikationen kann der Leiter manuell oder teilautomatisiert verarbeitet werden Schneiden, abisolieren, crimpen Ergonomische Werkzeuglösungen bieten Optimierungspotenzial bei der Leiterverarbeitung Jens Frischemeier Es gibt viele Optionen, die Effizienz bei der Verdrahtung zu steigern. So kann etwa mit innovativen und ergonomischen Werkzeuglösungen im Bereich der manuellen und teil-automatisierten Leiterverarbeitung effizienter und damit wirtschaftlicher gearbeitet werden. Investitionen in diesem Bereich machen sich in den meisten Fällen schon nach kurzer Zeit bezahlt. Werkzeug-Programm den Cutfox 10 an: Eine ausgeklügelte Mechanik ermöglicht es, Leiter von 0,14 bis 10 mm² sowie Leitungen bis zu einem Durchmesser von 8 mm zu verarbeiten, ohne dabei etwas einstellen zu müssen. Lediglich die Länge und die Anzahl müssen eingegeben werden. Bequemer Wechsel auf anderen Querschnitt Stehen elektronische Verdrahtungslisten mit Längenangaben aus ECAD-/CAE-Systemen zur Verfügung, können diese alternativ zur manuellen Eingabe mit einer beigefügten Software bequem konvertiert und auf den Cutfox 10 übertragen werden. Ein prä- ziser Schnitt mit einer quetschfreien Schnittfläche bildet dann eine solide Basis für die Weiterarbeitung. Bei den dann folgenden Prozessen – Abisolieren und Crimpen – geht es nicht nur um die Zeitersparnis. Die Arbeit soll auch für den Bediener ermüdungsfrei und komfortabel sein. Hier haben stationäre Geräte den Vorteil, dass die Hände frei bleiben. Bei Crimp-Automaten ist eine zweite Hand hilfreich, um den Leiter mit Hülse oder Verbinder zu bestücken und dann positionsgenau in das Gesenk einzulegen. Ausgelöst wird der Crimp-Zyklus per Fußschalter. Mit ihren austauschbaren Gesenken für die verschiedenen Kontaktarten bieten diese Verarbeitungsmaschinen eine Der Spar-Klassiker in der Leiterverarbeitung ist die Automatisierung der Kernprozesse: Schneiden, Abisolieren, Crimpen. Schon bei kleinen bis mittleren Mengen und Serien wird die Handzange gerne durch eine automatische – meist stationäre – Lösung ersetzt. Abläng-Automaten etwa schneiden die Leiter mit hoher Geschwindigkeit präzise und wiederholgenau ohne nennenswerte Verformung. Für diesen Prozess bietet Phoenix Contact aus seinem umfassenden Jens Frischemeier, staatl. gepr. Techniker, Produktmanager Marking and Installation, Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Blomberg Ergonomie bei Handwerkzeugen So trivial es auch klingen mag – ergonomisch geformte Handwerkzeuge tragen erheblich zur Effizienzsteigerung bei. Denn die Werkzeuge erhöhen sowohl die Anwenderzufriedenheit als auch das Leistungsvermögen. Ein Handwerkzeug sollte einen der Hand angepassten Griff besitzen, die natürlichen Bewegungsabläufe der Hand abbilden und zudem mit moderatem Kraftaufwand bedienbar sein. Auch wenn das Funktionsprinzip bei Handwerkzeugen oft ähnlich ist, die Ergonomie ist ausschlaggebend für eine dauerhafte und ermüdungsarme Anwendung. Über- und Fehlbelastungen des Bewegungsapparats führen zu Ermüdungserscheinungen. Tritt die Belastung dauerhaft auf, sind entsprechende Erkrankungen bis hin zum Arbeitsausfall die Folge – das preiswertere Werkzeug ist dann plötzlich zum teuersten geworden. Bei Phoenix Contact wird schon bei der Entwicklung viel Wert auf Ergonomie gelegt. Natürliche Bewegungsabläufe, gemäßigte Betätigungskräfte, eine angenehme Haptik und Sicherheit haben dabei einen hohen Stellenwert. 26 Der Betriebsleiter 4/2016

BETRIEBSTECHNIK 02 Kompakter tragbarer Crimp-Automat: Der CF 500 arbeitet flexibel und schnell, durch austauschbare Gesenke-Einsätze wird er zum Universalisten hohe Flexibilität im Produktionsumfeld. Als erfahrener Werkzeug-Hersteller hat Phoenix Contact hier die passenden Gerätschaften mit zahlreichen Crimp-Gesenken und weiterem Zubehör im Produktprogramm: den Abisolier-Automat WF 1000 für Leiter bis 6 mm² und den Crimp-Automat CF 500 für verschiedene Kontaktarten und Leiter bis 50 mm². Prozesse bündeln und Effizienz steigern Eine weitere Möglichkeit, die Produktivität zu erhöhen, ist die Bündelung der Einzelkompetenzen Abisolieren und Crimpen. Mit den sogenannten Stripper-Crimpern – dazu zählen der CF 1000 und der CF 3000 – können je nach Produktionsbedingung bis zu 70 Prozent an Zeit und Kosten gespart werden. Der Leiter wird dabei in das Gerät eingeschoben und löst den Prozess automatisch aus. Abisolieren, Aderendhülse aufstecken und crimpen erfolgen dann in einem Arbeitsgang, der nur knapp zwei Sekunden dauert. Mit den Geräten werden Aderendhülsen von 0,25 bis 10 mm² zuverlässig und wirtschaftlich verarbeitet. Gegenüber einer manuellen oder auch teilautomatisierten Lösung ist die konstant hohe Qualität ein wichtiger Vorteil der Abisolier- und Crimp-Automaten. Denn Anwenderfehler sind durch die automatisierten Prozesse auf ein Minimum begrenzt. Der CF 3000 ist leicht zu bedienen, eine 03 Abisolieren und crimpen in einem Arbeitsgang: Mit seiner modularen Bauweise ermöglicht der CF 1000 Querschnittswechsel in kurzer Zeit umfangreiche Einarbeitung ist nicht erforderlich. Der Wechsel auf einen anderen Querschnitt erfolgt mit wenigen Handgriffen, die Komponenten können durch ihre eindeutigen Farbcodierungen bequem und sicher getauscht werden. Eine Besonderheit des Crimp-Automaten CF 1000 ist die Fähigkeit, Aderendhülsen unterschiedlicher Längen zu verarbeiten: Durch eine Einstellschraube im Gerät werden Hülsenlängen von 6 bis 12 mm in wenigen Sekunden angewählt. Beide Geräte – der CF 1000 und CF 3000 – bieten mit einem Zyklus von unter zwei Sekunden sowie mit den kurzen Einricht- und Querschnittswechselzeiten eine hohe Wirtschaftlichkeit. Ihren Einsatz finden die stationären Geräte überwiegend in der Serienfertigung und bei der Verarbeitung größerer Mengen mit gleichen Querschnitten. Es geht auch mobil Der Trend, immer kleiner, einfacher, leistungsfähiger und auch mobiler zu werden, macht auch vor dem „Automatenbereich“ nicht halt. Mit dem „Crimphandy“ hat Phoenix Contact hier Neuland betreten: Der Leiter muss nur noch in das Crimphandy eingeführt werden, für den Rest sorgt das Gerät selbst. In weniger als zwei Sekunden wird der Leiter abisoliert, mit einer Aderendhülse versehen und gecrimpt. Dabei besitzt das Crimphandy folgende Eigenschaften: n mobiles Arbeiten durch kompaktes Design und Akkubetrieb, n ermüdungsfreies Arbeiten durch automatisierte Prozesse, n automatische Querschnittsüberwachung verhindert Crimp-Fehler, n hohe Qualität durch präzise quadratische Crimpung, n sauberes Arbeiten durch Auffangbehälter für Isolationsreste, n Zeit- und Kostenersparnis bis zu 75 %. Das Crimphandy ist intuitiv bedienbar, es kommt mit nur zwei Bedienknöpfen aus. Einstellungen sind dabei nicht notwendig. Mittels induktiver Sensorik erkennt das Gerät, ob der korrekte Leiterquerschnitt eingelegt ist. Ist der Leiter zu groß oder zu klein, löst das Gerät nicht aus und zeigt den Zustand über die LEDs an. Somit sind Crimp- Fehler aufgrund falscher Querschnittsgrößen nahezu ausgeschlossen. Aufgrund der leichten und kompakten Bauweise und des Akkubetriebs kann mit dem Gerät direkt im oder am Schaltschrank gearbeitet werden. Nicht nur Automaten steigern die Effizienz Ein Kabelschneider zum Schneiden, eine sich selbst einstellende Absisolierzange zum individuellen Absetzen der Litze und zu guter Letzt eine Crimp-Zange, die die Aderendhülse mit dem Leiter dauerhaft verbindet: drei Zangen und drei Arbeitsschritte – für einen Prozess, mit dem es primär Anwender mit geringem bis mittlerem Crimp-Aufkommen zu tun haben. Für diese Benutzergruppe wurde der „Crimpfox 4 in 1“ entwickelt – eine prozesssichere Zange, die drei Werkzeuge vereint. Neben Schneiden, Abisolieren und Crimpen kann sie aber noch mehr: Mit der Verdrilleinheit kann der Drall, der durch die laterale Abisolierung verloren gegangen ist, schnell und einfach wieder hergestellt werden. So muss das Werkzeug während des gesamten Prozesses nicht aus der Hand gelegt werden. www.phoenixcontact.de/werkzeug Im Fokus Effizienz Sicherheit Nachhaltigkeit Der Betriebsleiter 4/2016 27

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