Aufrufe
vor 4 Jahren

Der Betriebsleiter 3/2020

  • Text
  • Zudem
  • Industrie
  • Maschinen
  • Anforderungen
  • Anwender
  • Unternehmen
  • Fertigung
  • Additive
  • Betriebsleiter
  • Halle
Der Betriebsleiter 3/2020

INTRALOGISTIK Effizient

INTRALOGISTIK Effizient hochstapeln Turmlagersystem im Zentrum der Blechbearbeitung Durch die Investition in ein Turmlager hat ein Hersteller von Baubeschlägen die Sicherheit beim Handling von Blechen und somit seine Effizienz erhöht. Zu den weiteren Vorteilen zählen platzsparende Lagerungen, die Möglichkeit schneller Zugriffe auf Rohbleche, weniger Materialbeschädigungen und mehr Ordnung. Die Aug. Winkhaus GmbH & Co. KG in Telgte ist ein führender Hersteller von hochwertiger Fenstertechnik, Türverriegelungen und Zutrittsorganisation. Zu den Kunden gehören Bauherren, Fenster- und Türenbauer, Schlüsseldienste, Baubeschlagund Bauelementehändler sowie Architekten. „Wir verarbeiten ausschließlich Blechtafeln im Mittelformat, mit denen wir unser Produktspektrum abdecken“, so Dipl.-Ing. Uwe Birwe, Leiter Industrial Engineering. Er steht vor dem rund 6,5 m hohen, 4 m langen und 3 m breiten Turmlager, das auf diese Anforderung ideal zugeschnitten ist. Es hätte nicht größer sein dürfen. Denn bereits bei diesen Abmessungen sei der millimtergenaue Einbau in den vorhandenen Raum eine Herausforderung gewesen, erläutert er. Nicht nur was die Abmessungen angeht, erfüllt der von der Stopa Anlagenbau GmbH entwickelte Stopa Tower Eco sämtliche Erwartungen, die Winkhaus an die Investition geknüpft hatte. „Wir profitieren von einem hohen Raumnutzungsgrad, minimierten Materialbeschädigungen und einem raschen Zugriff auf Rohbleche. Hinzu kommen ein deutlich verringerter Suchauf- 14 Der Betriebsleiter 3/2020

INTRALOGISTIK 01 Der Bediener lässt die Systempalette aus dem Turm fahren und hebt die Blechtafeln mit dem Kran ergonomisch ab wand, basierend auf mehr Ordnung, und ein kurzfristiger Return on Investment“, zählt Birwe auf. Am wichtigsten sei, wie Birwe betont, die Sicherheit, für die der Stopa Tower Eco stehe. Hierzu trage bei, dass sich die Tafeln definiert lagern sowie sicher aufnehmen und abgeben lassen. Da alle verwendeten Blechsorten in Dicken von einem halben bis 8 mm zum Beispiel aus Edelstahl, Aluminium oder hochfesten Stählen im Turmlager vorgehalten werden, könne man darauf verzichten, Bleche hochkant abzustellen. Optimale Packungsdichte Durch das Lager ersetzt das Familienunternehmen neben einer Bodenstapelung ein manuell zu bedienendes Schubladenregal, in dem man Bleche bis in 2 m Höhe untergebracht hatte. Laut Birwe kommt man heute mit der Hälfte an Platzbedarf aus und die Mitarbeiter sind körperlich entlastet worden. Das Turmlager, das an sechs Tagen in der Woche in drei Schichten prozesssicher mit einer Verfügbarkeit von nahe 100 % arbeitet, hat seinen Betrieb Anfang Dezember 2018 aufgenommen. Birwe deutet auf den Regalblock, der mit Längsverbindungen und Diagonalaussteifungen im Rahmen sowie mit einem rückseitigen Durchschiebeschutz ausgerüstet ist. „Wir haben uns für Festplatzlagerung und für ein festes Höhenraster von 60 mm entschieden. Weil diese Lösung zu den Bestellmengen unserer Bleche passt, erreichen wir eine optimale Packungsdichte.“ Sollte Bedarf an einem Höhenraster von 200 mm entstehen, um beispielsweise höhere Ladegüter oder Paletten bevorraten zu können, ließe sich der Regalblock nachträglich mit einer Zweifachbeladehöhe ausstatten. Gabelstapler versorgen den Stopa Tower Eco mit angelieferten Blechpaketen, die sie auf die fixen Ablagestempel des Einlagerpodests legen. Vorher gibt Lagerbediener Alex Gutjahr am zentralen Anlagenterminal jeweils die Nummer eines Fachs ein, um daraus eine leere Systempalette anzufordern. Die Steuerung lässt die ausgewählte Palette daraufhin automatisch von ihrem Lagerplatz auf die stationäre Hub- bzw. Lasttraverse des Turmlagers herausfahren. Diese senkt den Ladungsträger zwischen den Stempeln des Podests ab, um die Tafeln übernehmen zu können, sobald der Stapler sie abgesetzt hat. Bei der folgenden Einlagerung kontrolliert eine Lichtschranke, ob die maximale Beladehöhe eingehalten wird. Gutjahr selbst profitiert ebenfalls von der Lösung. „Das übersichtlich strukturierte Bedienfeld vereinfacht die Interaktion mit dem Lager“, sagt er zufrieden. Blechlager versorgt zwei Stanz-Laser-Maschinen Aus dem Blechlager versorgt das Unternehmen zwei Trumpf Stanz-Laser-Maschinen der Modelle TruMatic 6000 und 7000. Entnahmen initiiert der Bediener, indem er die Fachnummer der vorzulagernden Palette eingibt und die Zustimmtaste betätigt, bis die Entnahmeposition erreicht ist. Die angeforderten Bleche entnimmt er mithilfe eines Krans von der Palette, die auf der verschleißund servicearmen Lasttraverse liegt. Die mit einer Zieh- und Schiebeeinrichtung ausgestattete Traverse, deren Funktionen betriebssicher überwacht werden, erzielt pro Minute Geschwindigkeiten von 8 m beim Heben und 4 m beim Ziehen. Zur optimalen, am täglichen Bedarf ausgerichteten Verteilung der Blechsorten im Lagerturm sind 40 Lagerfächer und Systempaletten verfügbar. Die Ladungsträger 02 Die stationäre Lasttraverse des Turmlagers hebt die Palette von den Stempeln des Podests, um die Bleche einzulagern sind für Nutzlasten von bis zu 1 200 kg ausgelegt. Zudem hat Stopa sie mit Begrenzungsblechen sowie mit einer selbsttragenden Rahmenkonstruktion ausgerüstet, die mit Längsträgern und Gleitschienen versehen ist. Das Stopa Tower Eco Turmlager ist mit einer Kompaktsteuerung bzw. speicherprogrammierbaren Steuerung einschließlich LCD-Display und Touch-Bedienoberfläche ausgestattet. Sollte ein Fehler auftreten, wird er als Textmeldung angezeigt. Die Lagerverwaltung läuft über das SAP-System des Betreibers. „Den von Stopa angebotenen Onlinebetrieb, der es ermöglicht, eine Wir profitieren von einem hohen Raumnutzungsgrad, minimierten Materialbeschädigungen und einem raschen Zugriff auf Rohbleche. Hinzu kommen ein deutlich verringerter Suchaufwand basierend auf mehr Ordnung und ein kurzfristiger Return on Investment. Dipl.-Ing. Uwe Birwe, Leiter Industrial Engineering der Aug. Winkhaus GmbH & Co. KG in Telgte Auftragsliste mit bis zu zehn Fahraufträgen automatisch abzuarbeiten, nutzen wir nicht“, so Birwe. „Dafür sind unsere Aufträge zu kleinteilig. In den meisten Fällen benötigen wir nur eine Tafel.“ Fazit Da von den circa 30 000 t Stahl, die Winkhaus jährlich verarbeitet, rund 160 t auf Bleche entfallen, ist die Investition in das Lager als zukunftweisender Schritt zu werten. „Wir haben den Markt analysiert und uns über die Systeme anderer Hersteller informiert. Das Stopa Turmlager entspricht hinsichtlich Höhe, Kompaktheit, Wartungsfreundlichkeit und Preis-Leistungs-Verhältnis unseren Vorstellungen. Positiv ist außerdem, dass das Mittelformat von 1 250 × 2 500 mm bei Stopa im Gegensatz zu alternativen Anbietern zum Standard zählt“, so Birwe abschließend. Abgesehen davon ermöglicht das Blechlager durch sein modulares Konzept einen günstigen Einstieg in die automatische Bevorratung von Flachgutmaterialien. Bilder: Stopa LogiMAT: Halle 1 Galerie, Stand OG58 www.stopa.de Der Betriebsleiter 3/2020 15

© 2023 by Vereinigte Fachverlage GmbH. Alle Rechte vorbehalten.