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Der Betriebsleiter 10/2017

Der Betriebsleiter 10/2017

BETRIEBSTECHNIK

BETRIEBSTECHNIK Großflächen rationell scheuersaugen Top-Reinigungseffizienz durch fundierte Investitionsprüfung Bei der Fußbodenreinigung im Werksbreich fällt aus gutem Grund dem Scheuersaugverfahren die Schlüsselrolle zu: Ob hochverdichteter Guss-Staub, verkrustende Kühlemulsion oder haftender Gummiabrieb – in einem kombinierten Arbeitsgang aus Wässern, Scheuern und Trocknen werden hartnäckige Verschmutzungen zügig beseitigt, der Belag ist sofort begeh- und befahrbar. Neben Einsatzplan und Prozessprofil verdient insbesondere die Spezifikation des Equipments regelmäßiges Benchmarking unter Einbeziehung neuester Optionen. Autor: Wilhelm Pfeuffer, Würzburg Das aktuelle Kapazitätsspektrum der Scheuersaugmaschinen beginnt mit netzabhängigen Kompaktgeräten, die über eine Arbeitsbreite von 40 cm und einen Waschflottentank von 10 l verfügen. Ihren Einsatzschwerpunkt bilden Reinigungsflächen bis 500 m², insbesondere gelten sie als effiziente Problemlöser für die neuralgischen Punkte maschineller Bodenpflege, nämlich eng überstellte Arbeitsinseln und Pufferlager: Dank ausgesprägter Wendigkeit und günstiger Unterfahrhöhe (40 cm) brillieren sie beim Hindernisparcours zwischen Materialstapeln, Großteilen, Werkbänken und mobilen Stellagen. Sauglippen vorne und hinten erlauben Vorwärts- und Rückwärtsfahrt, bei einem Anpressdruck bis 250 g/m² – und gegebenfalls mit extra harten Walzen bestückt – erzielen die Winzlinge bei Bedarf äußerst intensive Bodenbehandlung. Differenzierte Leistungskonzepte Die augenfällige Präsenz von Scheuersaugern der mittleren und gehobenen Kapazitätsklasse in Produktions- und Lagerhallen verweist deutlich auf den praktischen Nutzwert der einschlägigen Baumuster. Walk-behind-Modelle verfügen über Arbeitsbreiten von 60 bis 95 cm und Flottentanks von 60 bis 120 l; bei einer Gehgeschwindigkeit von 4,5 km/h ergeben sich theoretische Flächenleistungen bis zu 4 000 m²/h. Weitergehende Anforderungen decken Aufsitzmaschinen ab, die oft auch wegen des höheren Arbeitskomforts den Nachläufermodellen vorgezogen werden. In dieser Kategorie reicht die Arbeitsbreite bis etwa 120 cm und das Tankvolumen bis 250 l, die theoretische Flächenleistung kommt 10 000 m²/h nahe. Besonderes Interesse verdienen die differenzierten Kompromisslösungen zwischen Kapazitätsquerschnitt und Kompaktbauweise, die auf hochproduktive Reinigung verwinkelter Zonen zielen. Ein instruktives Beispiel bietet ein Aufsitzer, der ein respektables Tankvolumen – oftmals der Engpassfaktor beim Scheuersaugen in Werkhallen – von 150 l bei äußerst bescheidenem Grundmaß von 140 x 79 cm bereitstellt. Ein praxisfreundliches Konzept wird auch mit Step-on-Maschinen realisiert: Der Bediener steht während der Reinigungsfahrt auf einer Plattform am Heck. So überblickt er bestens das Areal im Nah- und Fernbereich, zudem kann er schnell und bequem ab- und aufsteigen, wenn Hindernisse zu beseitigen oder manuelle Arbeitsgänge auszuführen sind. Den Einsatz von Besen oder Kehrmaschine, der bei losen Verschmutzungen vielfach dem Scheuersaugen vorausgeht, erspart die integrierte Kehrlade (Fassungsvermögen z. B. 5 l), über die etliche Modelle verfügen. Für große Workloads empfehlen sich Scheuerfahrzeuge mit zuschaltbarem Kehrsaugmo­ 38 Der Betriebsleiter 10/2017

BETRIEBSTECHNIK Für hohe Flächenleistungen bieten sich Aufsitz-Scheuersaugmaschinen wie die B 250 R von Kärcher an dul. Ausstattungsbeispiel: 60-l-Kehrgutbehälter, Überwurfmechanik, Grobschmutzklappe, Rundfilter mit automatischer Abrüttelung. Adaption an Bedarfsszenarien Einen bemerkenswerten Schritt in Richtung maßgeschneiderte Lösung zu günstigem Preis geht die Herstellerszene unter dem Schlagwort „individuelle Konfiguration“: Über modularisierte Baumuster nimmt der Anwender die konstruktive Feinanpassung an die betrieblichen Einsatzbedingungen vor. Die Bandbreite der Auswahlmöglichkeiten reicht vom komplexen kinematischen Aggregat Schrubbkopf (z. B. drei optionale Arbeitsbreiten) bis zu Funktions- und Bauteilen wie Antriebsbatterie, Saugbalken, Gehäusedeckel. Im Rahmen kontinuierlicher Produktpflege werden vielfältige Austattungsdetails verfeinert oder zusätzlich integriert, die Bedienungsfehler vermeiden, Rüstzeiten verkürzen und die Reinigungsqualität sichern helfen. Im Brennpunkt stehen die Zubereitung und Entsorgung der Schmutzflotte, das Auswechseln von Bürsten oder Sauglippen, die Justierung des Saugbalkens sowie die Batteriewartung. Zu den Dauerkandidaten herstellerseitiger Innovation zählt die bedarfsorientierte Steuerung der Betriebsparameter während des Reinigungsvorgangs. Im Sinne maximaler Effizienz lassen sich – gegebenfalls auch kombiniert per leicht abrufbarem Programm-Modul – Turbinenleistung, Flottenausstoß, Anpressdruck und Walzenrotation regulieren. Das Nutzenpotenzial von Scheuersaugern lässt sich erheblich durch Sonderausrüstungen steigern. Der Anbausatz für Schallreduktion mindert den Geräuschpegel um 3 dB, das Sprühsauger-Kit ermöglicht die Reinigung enger Nischen oder Effizienzgewinn im Fokus Wie stellt sich das aktuelle Maschinensortiment im Hinblick auf individuelle Lastenhefte dar und wie lassen sich innovative Produktfeatures zielsicher in Effizienzgewinne ummünzen? – Das sind erfolgsrelevante Schlüsselfragen auf der Agenda von Investitionsverantwort lichen. Vor der Anschaffung einer Reinigungsmaschine ist die systematische Demonstration am Objekt, gegebenfalls ein mehrtägiger Probe- Einsatz mit gründlicher Evaluierung unverzichtbar. schmaler Abstandsflächen zwischen Inventarstücken. Durch Mopphalter oder Kleinmaterialbox lässt sich die Maschine zudem um Nutzenmerkmale des altbewährten Arbeitswagens erweitern, damit manuelle Arbeitsgänge rationell in den Reinigungsablauf integriert werden können. Ein zusätz licher Fahrmotor kann Geschwindigkeit und Steigfähigkeit erhöhen. Weitere einsatzspezifische Anpassungen erfolgen z. B. per Arbeitsbeleuchtung, Rammschutz, Rundumwarnleuchte und Schutzdach. Effizienzfaktoren im Griff Die treffsichere Wahl der Reinigungsmaschine erfordert eine systematische Vorführung am Objekt, gegebenenfalls einen mehrtägigen Probe-Einsatz mit gründlicher Evaluierung. Im Brennpunkt der betriebswirtschaftlichtechnischen Analyse steht das Anwendungsprofil, das man zweckmäßigerweise anhand von vier Fragenkomplexen untersucht: Ermöglichen Arbeitsbreite und rea lisierbares Fahrtempo eine ausreichende Flächenleistung? Entsprechen die Größe des Waschflottentanks und die Batteriekapazität dem vorgesehenen Reinigungspensum? Ist das Gerät im Hinblick auf Inventar sowie zeitweilige Flächenbelegungen (z. B. geparkte Flurförderzeuge) ausreichend manövrierfähig? Lassen sich Befüllung, Flottenentsorgung, Bürstenwechsel und routinemäßige Gerätepflege einfach und zügig vornehmen? Unverzichtbarer Schlüssel zur Ausschöpfung des Leistungspotenzials im Betriebsalltag ist die penible Arbeitsgestaltung. Nach Maßgabe des Kostenminimums ist ein komplexes Set von Prozessparametern auf Bodenbelag und Verschmutzungsart abzustimmen: Bürstenmaterial und -profil, Reinigungsmitteltyp und -dosis, Bürstendruck und -drehzahl, Waschflottenausstoß, Fahrtempo und -route, Verbundarbeiten (z. B. Vorsprühen von Reinigungskonzentrat, Beräumung). Die Optimal-Lösung wird schon in der Investitionsphase per praktischer Verprobung festgestellt, in Arbeitsbeschreibungen übernomen und durch standardisierte Einweisungen den Mitarbeitern vermittelt. Aus der definierten Prozess-Struktur lassen sich zudem Eckdaten für maschinenplatz-, gewerk- und objektbezogene Plankalkulationen ableiten – eine verlässliche Basis für effiziente Einsatzdisposition und wirtschaftliche Reinigungsprogramme. Bild: Kärcher, Winnenden www.kaercher.de Im Fokus Effizienz Sicherheit Nachhaltigkeit KOMPETENZ IN REINIGUNGSTECHNIK KEHRSaUGMaSCHINEN übER 30 MOdEllE NaSSREINIGUNGSMaSCHINEN übER 40 MOdEllE Reinigungsmaschinen | Gebäudereinigungsbedarf KaREIMa GMbH · HERbERT-WEHNER-STR. 29 - 59174 KaMEN · FON (02307)94151-0 · INFO@KaREIMa.dE · WWW.KaREIMa.dE

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