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Der Betriebsleiter 10/2015

Der Betriebsleiter 10/2015

FERTIGUNGSTECHNIK

FERTIGUNGSTECHNIK Drahtzieher der BDE Bedien- und Anzeigegeräte als zentrale Elemente der Betriebsdatenerfassung Oliver Roßbach Um auch weiterhin bei der Produktion technisch anspruchsvoller Stahldrähte und Stahlseile gut aufgestellt zu sein, setzt ein Unternehmen auf ein neues System zur Betriebsdatenerfassung, dass die Arbeit erleichtert und die Effizienz der internen Abläufe steigert. Wichtige Komponenten an zentralen Positionen sind dabei Bediengeräte und Einbaumessgeräte/Digitalanzeigen. Automobil- und Möbelindustrie sowie im Aufzugsbau bedient Gustav Wolf seine Kunden mit hochwertigen Erzeugnissen. Hohe Produktivität bei geringen Lagerbeständen gehört zu den Zielen eines jeden Unternehmens. Voraussetzung dafür ist ein gut organisiertes System, das alle relevanten Daten und Aufträge verwaltet. Dies sicherzustellen, ist das Ziel der Betriebsdatenverwaltung (BDE) bei Gustav Wolf, die kürzlich in Gütersloh und Herze-brock installiert wurde. Voraussetzung für eine funktionierende BDE sind gut aufbereitete Datenbestände. Die Betriebsdatenerfassung ist von Grund auf überarbeitet worden und wird nun in Gütersloh und Herzebrock erstmalig eingesetzt. „Im Zuge der Neuorganisation der Arbeitsvorbereitung haben wir beschlossen, auch unser System der Betriebsdatenerfassung neu zu organisieren“, erläutert Michael Hanke, Leiter Einkauf und EDV. Dirk Flöing, Leiter der Arbeitsvorbereitung und damit direkt beteiligt an der Nutzung der Betriebsdaten, ergänzt: „Ohne die moderne Informationstechnologie ist eine ordentliche und effiziente Arbeitsvorbereitung heute nicht mehr möglich.“ Dritte im Bunde der Betriebsdatenexperten ist Ulrike Sander, Mitarbeiterin der Arbeitsvorbereitung. Die Ziele der Neuorganisation der BDE sind Transparenz in den Arbeitsprozessen, möglichst geringe Lagerbestände, Reklamationssicherheit gegenüber den Kunden, die Verfügbarkeit aktueller Zahlen – wenn möglich in Echtzeit – und natürlich die Arbeitserleichterung. „Die Schwierigkeit dabei ist, die Daten aus den einzelnen Abteilungen so zu Gustav Wolf (Gustav Wolf Seil- und Drahtwerke GmbH & Co. KG, Gütersloh) – dieser Name ist weltweit verbunden mit Qualität und Sicherheit. In sechs Werken im In- und Ausland werden technisch anspruchsvolle Stahldrähte und Stahlseile produziert. International erreichen Wolf-Produkte beachtliche Marktanteile. Die Anwendungsbereiche der Drähte und Seile sind dabei so vielfältig wie die Produkte selbst. In der Architektur, im Schiffbau sowie in der Oliver Roßbach, Produktmanager Bedienen & beobachten, Wachendorff Prozesstechnik GmbH & Co. KG, Geisenheim Ergonomische Bediengeräte der Serie G300 Die Bediengeräteserie G300 bietet Lösungen für anspruchsvolle Aufgaben im Bereich Bedienen und Beobachten. Die Geräte berücksichtigen sowohl die technischen als auch die ergonomische Anforderungen an moderne Bedien- und Visualisierungskonzepte. Alle wichtigen Daten an der Stelle, an der sie benötigt werden – in der Leit-, Zell-, oder Feldebene. Mit dem Web-Server lassen sich mehrere Fabriken oder Anlagen miteinander verbinden und der Anwender kann jederzeit und weltweit eingreifen. Kritische Werte und Stillstände lassen sich dank der Alarmfunktion frühzeitig erkennen. Fehlerquellen werden über Reports eindeutig identifiziert und können zeitnah behoben werden. Die relevanten Prozessdaten lassen sich einfach auf den internen Flashspeicher bzw. die steckbare CF-Karte speichern oder auch direkt an ein übergeordnetes Scada- System senden. Die G300-Bediengeräte gewährleisten dem Anwender die aktuelle und statistisch unterlegte Qualitätssicherung mit vielen hilfreichen Werkzeugen. 14 Der Betriebsleiter 10/2015

Innovationen in der Steigtechnik vereinen, dass sie mit dem übergeordneten Produktionsplanungssystem (ERP) verarbeitet werden können“, so Michael Hanke. Die BDE ist also zunächst nur ein Instrument, das Informationen sammelt. Sie aufzubereiten und vor allem miteinander zu vereinen, also nutzbar zu machen, ist der nächste Schritt. Erfasst werden momentan die Daten aus der Zieherei, der Seilerei, der Ofenanlage sowie dem Logistikzentrum in Herzebrock. Die ersten „Ohne die moderne Informationstechnologie ist eine ordentliche und effiziente Arbeitsvorbereitung heute nicht mehr möglich.“ Dirk Flöing, Leiter der Arbeitsvorbereitung bei Gustav Wolf drei Abteilungen liefern Produktionsdaten, in Herzebrock werden Kundenaufträge bearbeitet. Um diese unterschiedlichen Informationen zu vereinen, ist eine gemeinsame Schnittstelle nötig. Schnittstelle ist der Dolmetscher „Das ist so, als wollte man seinen Computer mit der Mikrowelle verbinden. Das geht nicht, es sei denn, man hat eine Schnittstelle, die sozusagen die Sprachen der beiden unterschiedlichen Geräte beherrscht und so ihre Kommunikation untereinander ermöglicht“, so Hanke, der die Schnittstelle zwischen BDE und EPS programmiert hat. Wenn Michael Hanke über seinen Job spricht, fallen viele Fachbegriffe: C_Sharp heißt die Programmiersprache des Planungssystems und Crimson die Programmiersprache der Bediengeräte (Panels) an den jeweiligen Produktionsplätzen. Systemintegrator sorgt für technische Umsetzung Die Schnittstelle zwischen den Produktionsmaschinen und dem BDE-System wurde mit Produktionszählern in Verbindung mit Bediengeräten der Firma Wachendorff Prozesstechnik aus Geisenheim/Rhein realisiert. Der Wachendorff- Systemintegrator Elektro-Orth aus Altena setzte die vom Anwender Gustav Wolf vorgegebenen Anforderungen exakt um und sorgte sowohl für die Programmierung der Bedienoberfläche als auch für die Integration in das BDE-System. Über die sehr leistungsfähige und höchst flexible Programmiersprache Crimson konnten auch komplizierteste Berechnungen und Datenverarbeitungen auf die spezifischen Belange von Gustav Wolf umgesetzt werden. Zugang zum Datensystem Die Drahtzieher in der Seilerei und der Zieherei profitieren von dieser Arbeit: Wenn sie den Arbeitsauftrag per Laser einlesen, erscheinen alle für den Fertigungsauftrag relevanten Daten auf dem sog. Panel, einem kleinen Monitor. Er ist der Zugang der Mitarbeiter zum Datensystem. Auf den Panels können sie sehen, welches Ausgangs- bzw. Rohmaterial benötigt wird, welches Produkt gefertigt wird und wie hoch die Laufgeschwindigkeit sein muss. Durch die Online-Bearbeitung der Betriebsdaten ist das ERP-System immer aktuell und transparent. Auch in der Konfektion in Herzebrock sind Transparenz und Aktualität gefordert. Die BDE ist immer auf dem aktuellen Stand. Kunden wie Kone fordern eine Dokumentation der Ablängevorgänge. Schließlich werden die Seile direkt an die Baustelle ge liefert. Würde also ein zu kurzes Seil ge liefert, könnte der Aufzug nicht montiert werden. Deshalb werden eingehende Kundenaufträge und die Ablängevorgänge in der Konfektion in Echtzeit ins System gespeichert. „Ziel ist eine lückenlose Dokumentation und damit auch ein Wettbewerbsvorteil“, erklärt Ulrike Sander. Die produzierten und eingelagerten Seile in Herzebrock werden dann entsprechend der eingehenden Kundenaufträge bearbeitet. Soll ein Seil abgelängt werden, weiß die Maschine, wann die entsprechende Länge erreicht ist, stoppt von selbst und vermerkt, dass der Auftrag für den Kunden erledigt ist. Übergeordnetes ERP-System koordiniert Aufträge Das ERP schickt die vorhandenen Aufträge über die Schnittstelle jeweils an die entsprechenden Produktionsorte innerhalb des Unternehmens. So werden zum Beispiel die Mitarbeiter der Zieherei nicht mit unnnötigen Daten aus der Konfektion belastet. In Herzebrock läuft das neue System der Betriebsdatenerfassung seit Mitte April, und auch in Gütersloh soll es bald die gesamte Produktion unterstützen. Das Projekt ist damit aber für Michael Hanke, Ulrike Sander und Dirk Flöing noch lange nicht beendet. „Der Einsatz eines solchen Systems ist ein ständig laufender Prozess. Das ist wie beim Handy. Es gibt immer Verbesserungen, Innovationen und Ideen, die umgesetzt werden müssen. Fertig ist man also eigentlich nie“, sagt Dirk Flöing. Bild: Wachendorff www.wachendorff-prozesstechnik.de Im Fokus Effizienz Sicherheit Nachhaltigkeit clip-step R13 unsere Trittauflage clip-step R13 verfügt über eine extra hohe rutschhemmung und bietet ihnen eine optimierte trittsicherheit bei unseren Stufenleitern. Sie ist für den einsatz in r13-Arbeitsbereichen zertifiziert! besuchen Sie uns in Düsseldorf 27. bis 30. Oktober halle 6 | Stand b51 Wir bieten ihnen 15 Jahre Qualitätsgarantie auf unsere Produkte „made in Germany“. Fordern Sie umfassende unterlagen an! unser Partner ist der Fachhandel. GünzburGer SteiGtechnik Gmbh D-89312 Günzburg Phone +49 (0) 82 21 / 36 16 - 01 e-mail info@steigtechnik.de www.steigtechnik.de

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