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Der Betriebsleiter 1-2/2020

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Der Betriebsleiter 1-2/2020

ERGONOMIE I SPECIAL

ERGONOMIE I SPECIAL Rückenschonender Arbeitsplatz Ergonomische E-Bike-Montage mit flexibel konfigurierbaren Vorrichtungen Bisher verwendete Vorrichtungen zur Montage von Fahrrädern stoßen bei E-Bikes wegen des hohen Gewichts oft an ihre Grenzen. Eine individuell konfigurierbare Alternative zeigte Roemheld auf der letzten Motek. Die aus einem Baukastensystem frei gestaltbare Vorrichtung ist flexibel, universell und mobil einsetzbar. Außerdem lässt sie sich einfach an Bediener mit unterschiedlicher Anatomie anpassen. Fahrräder sind ideale alltagstaugliche Verkehrsmittel, die sowohl in staugeplagten Innenstädten als auch für Ausflüge und Urlaube immer beliebter werden. Mittlerweile prägen vermehrt E-Bikes das Bild auf deutschen Straßen. Und es werden immer mehr: Der Zweirad-Industrie-Verband prognostizierte für 2019 eine Zunahme um rund 12 % auf über 1,1 Mio. verkaufte Einheiten. Das hohe Gewicht der Fahrräder mit Elektromotor von bis zu 30 kg, empfindliche Lackoberflächen sowie zahlreiche unterschiedliche Rahmenformen führen dazu, dass viele der bisherigen Montagevorrichtungen an ihre Grenzen stoßen. Meist sind sie auf geringere Lasten ausgelegt und lediglich stationär einsetzbar. Die Anforderungen an eine horizontale Drehachse werden von bestehenden Vorrichtungen oft nur bedingt erfüllt, und auch die vertikale Bewegung hin zu den verschiedenen Montagestellen ist lediglich eingeschränkt möglich. Auf der Motek vergangenes Jahr präsentierte Roemheld daher eine aus Standardkomponenten seines „modulog“- Baukastensystems konzipierte universelle Fahrrad-Montagevorrichtung für Lasten bis 100 kg. „Bereits das regelmäßige Heben von zehn Kilogramm schweren Lasten ist auf Dauer körperlich anstrengend“, erläutert Marc Belzer, Produktbereichsleiter Montage- und Antriebstechnik. „Mit unserer ergonomischen E-Bike- Montagevorrichtung gelingt es, die körperliche Belastung zu minimieren. Das verbessert die Arbeitsleistung und erhöht den Durchsatz. In der Regel nehmen außerdem Ausfallzeiten und berufsbedingte Erkrankungen ab.“ Einfacher Aufbau aus drei Komponenten Autor: F. Stephan Auch, freier Fachjournalist, Nürnberg Die auf der Motek ausgestellte Montagevorrichtung besteht aus einer Hubsäule und einem Drehmodul, die auf einem fahrbaren Wagen montiert sind. Das Hubmodul und das Drehmodul werden dabei elektrisch angetrieben und über Handtaster gesteuert. Sie sind einfach zu montieren und lassen sich bei Bedarf schnell gegen andere Elemente austauschen. Die gesamte Vorrich- 01 Die Montagearbeitsplätze lassen sich individuell an den jeweiligen Werker anpassen; ihre ergonomische Gestaltung verringert die körperliche Belastung 36 Der Betriebsleiter 1-2/2020

SPECIAL I ERGONOMIE tung ist von allen Seiten bequem zugänglich, ihre hohe Stabilität ermöglicht eine sichere und schnelle Montage. Das Hubmodul lässt sich sanft und stufenlos per Tastendruck 1 000 mm hoch- und Mit Montagevorrichtungen aus dem Baukastensystem „modulog“ lassen sich Arbeitsprozesse sowohl flexibler, effizienter und zuverlässiger als auch sicherer und ergonomischer gestalten. Marc Belzer, Produktbereichsleiter Montage- und Antriebstechnik bei Roemheld herunterfahren. Durch den großen Hub der soliden Teleskopsäule können auch schwere Fahrräder rückenschonend direkt vom Boden aus aufgenommen werden und müssen nicht, wie bei vielen anderen Vorrichtungen, komplett angehoben werden. Durch die Befestigung des Hubmoduls auf einem Wagen wird die gesamte Vorrichtung zu einem fahrbaren Arbeitsplatz. Diese Mobilität vereinfacht zudem die Arbeitsvorbereitung, da auf individuelle Kundenwünsche und schwankende Auslastungen schnell reagiert werden kann. Auf dem Hubmodul ist das Drehmodul als horizontale Achse mit der Fahrradaufnahme befestigt. Die selbsthemmende und elektrisch angetriebene Achse lässt sich endlos in beide Richtungen drehen. Sie erleichtert die flexible Montage von individuellen Bikes, da bei ihrem Einsatz weder hohe Handkräfte noch die Unterstützung eines zweiten Werkers erforderlich sind. Die Drehpositionen sind frei wählbar und in jeder Zwischenposition selbsthemmend gehalten; im Raster von 90° wird elektrisch geregelt indexiert. Wandelbares System Die aufeinander abgestimmten „modulog“- Bausteine sowie Zubehör gibt es in einer breiten Auswahl als Hub-, Dreh-, Kipp-, Wagen- und Flurmodule, die je nach Anforderung manuell oder elektrisch betätigt werden. Alle Elemente lassen sich sowohl einzeln einsetzen als auch miteinander kombinieren. Eine einheitliche Schnittstelle ermöglicht den schnellen Austausch, wenn sich die Anforderungen an einen Ar- beitsplatz ändern. Auf Anfrage gibt es Steuerungssysteme sowie Erweiterungsmodule, die über eine integrierte Sensorik verfügen. Sie können Zustände detektieren und auswerten – beispielsweise ob ein Teil korrekt gespannt wurde – und das Werkstück automatisch in die nächste Position bringen. Wird ein größerer Hub benötigt oder steigen die Biegemomentbelastungen, können die verbauten Dreh- und Kippmodule zügig auf ein beliebiges anderes Hubmodul aus der „modulog“-Reihe montiert werden. Den mobilen Einsatz ermöglichen leistungsfähige und schnellladende Akkusysteme. Stabile Prozesse und einfache Abfolgen Die Modularität des Systems erlaubt es, Montagelayouts äußerst flexibel sowie mobil zu gestalten und schnell an neue Erfordernisse anzupassen. So lassen sich Arbeitsschritte vereinfachen und standardisieren; sie sind dadurch jederzeit reproduzierbar und können produktiv getaktet werden. „Stabile Prozesse mit einfachen Montageabfolgen verbessern die Qualität und senken dadurch langfristig Kosten“, sagt Belzer. Die Mitarbeiter profitieren davon, dass sich die Montagearbeitsplätze individuell an den jeweiligen Werker anpassen lassen, ihre ergonomische Gestaltung verringert die körperliche Belastung für den Monteur. Dies erleichtert die Arbeit von wechselndem Personal im Schichtbetrieb, beim Einsatz von Leiharbeitern und Urlaubs- oder Krankheitsvertretungen. Hierbei können die Montagevorrichtungen ihre Vorteile besonders gut ausspielen, findet Produktbereichsleiter Marc Belzer: „Gerade wenn die Auftragslage wie beim Fahrradbau saisonal schwankt oder öfters wechselnde Mitarbeiter eingesetzt werden, sind flexible und einfach bedienbare Montagevorrichtungen besonders sinnvoll.“ Bilder: Roemheld www.roemheld-gruppe.de 02 Aus Standardkomponenten des „modulog“-Baukastensystems konzipierte universelle Fahrrad-Montagevorrichtung für Lasten bis 100 kg 03 Die Vorrichtung besteht aus einer Hubsäule und einem Drehmodul, die auf einem fahrbaren Wagen montiert sind Der Betriebsleiter 1-2/2020 37

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