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Der Betriebsleiter 1-2/2019

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FERTIGUNGSTECHNIK Erst

FERTIGUNGSTECHNIK Erst mal ein Selfie Selbstporträt hilft bei der Digitalisierung der Instandhaltung Was muss man tun, um die Instandhaltung zu digitalisieren sowie effizienter und zuverlässiger zu gestalten? Und woher bekommt man die dafür nötigen Daten? Wo fängt man an und was ist wirklich sinnvoll? Technisch ist heute schon sehr viel möglich, aber was ist im Moment wirklich nötig? D er Weg zu einer intelligenten, präventiven Instandhaltung kann einem durchaus lang und komplex vorkommen – abhängig vom eigenen Ausgangspunkt. Dabei spielen Dinge wie etablierte Prozesse oder der eigene Stand der Technik eine übergeordnete Rolle. Die Unternehmensgröße, die technische Ausstattung, die finanziellen Mittel, die Organisation der Instandhaltung – all diese Dinge variieren von Unternehmen zu Unternehmen. Das sorgt dafür, dass es nicht den einen Weg hin zur Predictive Maintenance gibt. Jedes Unternehmen hat seinen individuellen Weg und muss auf diesem seine eigenen Entscheidungen treffen. Um aus den vielen Möglichkeiten die Richtigen auszuwählen und Überlastungen zu vermeiden, ist es sinnvoll, klein anzufangen und sich jeweils nur auf den nächsten Schritt zu konzentrieren. Autor: Marco Petersohn, Bereichsleiter Geschäfts- und Produktentwicklung und Experte für Instandhaltungssoftware, ccc software Erster Schritt: Bestandsaufnahme Um herauszufinden, wie dieser nächste Schritt aussehen könnte, sollte zunächst ein Selfie gemacht werden – eine Art Selbstporträt, eine Bestandsaufnahme. Das Selfie lässt durch die Art und Weise, wie man sich präsentiert, erkennen, wer man ist und wer man sein will. Und so soll auch dieses Selbstporträt mit gezielten Fragen zeigen, wo man im Moment steht und wo man hin möchte. Die folgenden Fragen sollen dazu eine Anregung bieten: n Was ist das Ziel? Warum sollte die Instandhaltung digitalisiert werden? Mögliche Ziele können sein: erhöhte Anlagenverfügbarkeit, geringere Ausfallrisiken, Qualitätsverbesserung, Prozessstabilität, Sicherung und Systematisierung von Fachwissen, Kostenersparnisse, transparente Dokumentation von Schichtübergaben, Reparaturen, Wartungen etc., Auftragsoptimierung, datengetriebene Analyse von Anomalien (Schwachstellenanalyse). n Wo kommen grundlegende Daten her? Werden Daten direkt vom Maschinenhersteller übermittelt? Gibt es Sensordaten, auf die zugegriffen werden kann? Gibt es einen Betriebsstundenzähler? Werden produzierte Stückzahlen pro Maschine erfasst? n Wo landen all die Daten? Wie sieht die eigene Systemlandschaft in der Instandhaltung aus? Gibt es bereits ein zentrales Instandhaltungsmanagementsystem oder werden einzelne Funktionen mit verschiedenen Systemen abgedeckt (MES, BDE, ERP, etc.)? Oder werden Daten sogar noch mit Papier und Stift erfasst und abgeheftet? Können neben den Produktions- und Maschinendaten auch Dokumente und Verträge mit dem System verwaltet werden? Und wenn ja, wer sorgt dafür, dass diese aktuell gehalten werden? Wird mit cloud-basierten Systemen gearbeitet und ist eine direkte Anbindung an Portale der Maschinenhersteller denkbar und wenn ja, welche Schnittstellen sind dafür nötig? n Wie sehen Instandhaltungsvorgaben und Wartungspläne aus und wie wird damit umgegangen? Gibt es beispielsweise vorgegebene Wartungspläne vom Maschinenhersteller? Wie gelangen diese in das eigene System? Meldet eine Maschine auf Grundlage dieser Daten eine nötige Wartung von selbst? Werden Daten vielleicht direkt an den Maschinenhersteller übertragen, wenn eine Wartung ansteht oder ein Teil ausgetauscht werden muss und wird damit automatisch eine Ersatzteillieferung ausgelöst? n Wie können meine Daten für Optimierungen genutzt werden? Wie können die gewonnenen Daten genutzt werden, um das eigene Ziel zu erreichen? Welche Analysen sind nötig? Welche Verfahren und Algorithmen können für eine fortgeschrittene Auswertung der Daten genutzt werden? Wie werden die Erkenntnisse daraus in die Praxis umgesetzt? Und wie werden Fortschritte und Erfolge kontrolliert? Schritt für Schritt in die Zukunft All diese Fragen sollen dabei helfen, eine kleine Bestandsaufnahme zu machen. Darauf aufbauend lassen sich die notwendigen nächsten Schritte leichter bestimmen. Ein Beispiel: Wenn es das Ziel ist, Fachwissen zu sichern und eine transparente Dokumentation zu schaffen, aber die Daten der Instandhaltung noch mit Stift und Papier erfasst werden oder auf verschiedene Systeme verteilt sind, dann wäre ein zentrales Instandhaltungsmanagementsystem der nächste Schritt. Dieses sollte so gewählt werden, dass es Dinge nicht unnötig kompliziert macht, sondern es sollte Prozesse unterstützen und Tätigkeiten vereinfachen. Ist das System erfolgreich implementiert, gilt es, ein neues Selfie zu machen, um über die eigenen Fortschritte zu reflektieren und die nächsten Schritte herauszufinden. So fällt es leichter, die eigene Instandhaltung Schritt für Schritt zu digitalisieren und zu optimieren. Bild: Adobe Stock www.ccc-industriesoftware.de Im Fokus Effizienz Nachhaltigkeit Sicherheit 20 Der Betriebsleiter 1-2/2019

FERTIGUNGSTECHNIK Digitale Ultraschallprüftechnik Sonotec stellt das digitale Prüfgerät Sonaphone mit LeakExpert App in den Mittelpunkt seines Messeauftritts auf der maintenance Dortmund. Die speziell für die Lecksuche zugeschnittene LeakExpert App auf dem Sonaphone-Prüfgerät begleitet Instandhalter während des gesamten Prüfvorganges – von der Detektion über die automatische Bewertung der Leckage in l/min bis zur Dokumentation. Mit dem neuen Update erhalten Prüfer den Leckagereport im neuen klaren Design. Auf einen Blick wird gezeigt, wie viele Leckagen welcher Klasse Starter Kit für die Manufacturing Integration Platform MPDV Mikrolab läutet mit der Manufacturing Integration Platform (MIP) eine neue Ära der Fertigungs-IT ein. Um Unternehmen den Start in das entstehende Ökosystem der MIP zu erleichtern, bietet MPDV ein Starter Kit an. Wie jedes Ökosystem so lebt auch die MIP von den Beteiligten – also von Anbietern, Integratoren und Anwendern. Insbesondere Anbieter wollen oftmals vorab testen, wie eine Plattform funktioniert und ob das Konzept zu den eigenen Vorstellungen von Fertigungs-IT passt. Mit dem MIP Starter Kit ist das schnell und einfach möglich. Das Angebot von MPDV beinhaltet den Zugriff auf ein MIP-System in der Cloud für einen Zeitraum von vier Wochen. In dieser Zeit steht auch das Software Development Kit (MIP-SDK) zum Testen zur Verfügung. Außerdem enthält das Starter Kit eine Remote-Schulung zum Objektmodell der MIP und zur Erstellung von eigenen Anwendungen, sogenannter Manufacturing Apps (mApps), sowie telefonischen Development Support von viermal einer Stunde. Bildquelle: MPDV, Adobe Stock, Gorodenkoff www.mpdv.com gefunden wurden und wie groß der Verlust in Litern pro Minute ist. Alle Leckagen werden inklusive Verlust, Foto, Leckageklasse und Ort tabellarisch aufgelistet. Der generierte Report entspricht den Dokumentations-Anforderungen der DIN EN ISO 50001 und DIN EN ISO 11011. Zusätzlich zur speziell für die Leckageortung zugeschnittenen LeakExpert App gehören zum Lecksuchpaket noch das digitale Prüfgerät und der breitbandige Luftschallsensor BS10. Mit der LevelMeter App, einer weiteren App auf dem Sonaphone für die Instandhaltung, werden Anwender in die Lage versetzt, den Zustand von Kondensatableitern zu prüfen und einfache Condition- Monitoring-Aufgaben, wie die Überwachung von Wälzund Kugellagern, durchzuführen. maintenance Dortmund: Halle 4, Stand E 31-4 www.sonotec.de Da fliegt dir glatt das Blech weg! Die Druckluft-Revolution von Atlas Copco: Die komplett überarbeiteten GA-Kompressoren sind maximal effiizient. Sie sparen mit ihren IE5-Motoren, Drehzahlregelungund intelligenten Algorithmen bis zu35%Energie. Gebaut für den harten Industrieeinsatz mit Feuchtigkeit, Staub und Umgebungstemperaturen bis zu55°C. Wie Sie Ihre CO 2 -Bilanz verbessern, erfahren Sie hier: www.druckluft-revolution.de

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